Charlotte Roche: Abrechnung mit Talkshow-Machern
Jetzt ist es raus und Charlotte Roche (33) bricht ihr Schweigen zum damaligen Fernseh-Eklat mit der Sendung „3nach9“. Zur Vorgeschichte: Im Jahr 2009 wurde in der Talkshow an der Seite von Zeit-Chefredakteur Giovanni di Lorenzo ein Platz frei. Die überraschende Nachfolge sollte keine Geringere als Schriftstellerin und Moderatorin Charlotte Roche antreten. Nach nur vier Monaten jedoch das plötzliche Ende und der Rückzug der Moderatorin. Lange wurde seither spekuliert, warum die „Feuchtgebiete“-Autorin das TV-Format verließ. Offiziell hieß es lediglich, dass man „unterschiedlicher Auffassungen“ war. Aber welcher Natur diese genau waren und wer mit wem nicht zusammenarbeiten konnte oder wollte, drang bisher nicht an die Öffentlichkeit.
Gestern dann das überraschende Statement der Autorin, nach einer Lesung ihres neuen Werkes „Schoßgebete“ in Hamburg. Wie die Hamburger Morgenpost berichtet, soll ein Zuschauer während der Gesprächsrunde im Anschluss an die Lesung gefragt haben, warum sie denn nun wirklich das Handtuch warf. Mit den Worten „Meinen Lesern beantworte ich alles“ begann sie ihr Geständnis: „Ich hatte Probleme mit der Redaktion. Es gab Streit um meine Haare. Ich habe mich vor der Sendung zurechtgemacht. Aber dann hieß es: So willst du doch wohl nicht auftreten?“ Doch das war natürlich nicht der einzige Grund und so erzählte sie weiter: „Ich habe Tätowierungen an den Armen. Angeblich wussten die das vorher nicht. Ich sollte immer Kleider mit langen Ärmeln tragen, damit man sie nicht sieht.“
Als ob das noch nicht genug wäre, hatten die Verantwortlichen oder vielmehr die Zuschauer wohl auch ein kleines Problem mit ihrer Stimme: „Viele Zuschauer hatten geschrieben, dass sie meine Stimme nicht ertragen können. Da hieß es, ich muss ein Stimmtraining machen. Aber die Redaktion wusste doch schon vorher, wie ich spreche!“ Sehr gut nachvollziehbar, dass die ständigen Diskussionen um Haare, Kleiderwahl und Stimme da auf den Magen schlagen. In Charlottes Fall betraf das aber eher den Kopf: „Ich hatte deshalb zum ersten Mal in meinem Leben eine Migräneattacke. Und wenn man Migräne kriegt, muss man gehen.“ Die Verantwortlichen der Talkshow wollten sich hingegen aufgrund des vereinbarten Stillschweigens nicht weiter dazu äußern.
