Justin Bieber & Co.: Die Gefahren des jungen Ruhms
Teenie-Stars sind ein großes Phänomen. Wo Justin Bieber (17), Selena Gomez (19) oder Miley Cyrus (18) auftauchen, laufen massenweise die Fans zusammen, um ihren Idolen möglichst nahe zu sein. Auch die Twilight-Stars lösen regelmäßig große Hysterien aus, wie sich nun bei den weltweiten Breaking Dawn-Premieren wieder zeigen wird. Doch wie kommt es, dass so junge Menschen, selbst noch kaum ihrem Kinderschuhen entwachsen, solche Reaktionen auslösen? Unsere Expertin, Dipl. Psychologin Konstanze Münstermann, erklärte uns das Phänomen der Teenie-Idole.
„Ja, das haben wir schon immer gehabt, dass praktisch Idole von Jugendlichen umschwärmt werden wie von Verliebten und wenn sie sie sehen und sie berühren, dass sie dann in Ekstase kommen können, weil das wie so eine Art Kraftübertragung ist. Sie identifizieren sich dann mit dem Erfolg, sie identifizieren sich mit dem im Mittelpunktstehen und genießen sozusagen wie bei einem Sonnenlicht das Sonnenbad“, beschreibt die Psychologin gegenüber Promiflash, was mit den Fans geschieht.
Doch für die Stars ist solch ein Hype um ihre Person nicht immer einfach zu ertragen und wegzustecken: „Sie verlieren den Boden ihrer angestammten Verhältnisse und können dann abdriften, das heißt in der Regel haben sie damit ein größeres Problem, als dass es ihnen eine Unterstützung für's Leben gewährt.“ Selbst wenn es zunächst den Anschein hat, dass zum Beispiel Justin Bieber seinen Ruhm professionell handhabt, können Jahre später noch Folgen auftreten: „Ja, natürlich! Das heißt dann, sie fühlen sich nicht mehr geliebt, sie fühlen sich nicht mehr angenommen. So wie bei alternden Stars, wie man das bei der Liz Taylor (✝79) so sehen konnte oder bei Michael Jackson (✝50). Die fangen an, sich in extremer Weise noch mal anzubiedern, um diese alten Gefühle zu bekommen. Sie werden sozusagen, nicht wie Abziehbilder, sondern sie werden so eine lächerliche Kunstfigur. Das ist die Gefahr.“
Ist ein Absturz á la Lindsay Lohan (25) also vorprogrammiert oder gibt es Arten, wie sich die Teenie-Stars vor schlimmen Folgen schützen können? „Das ist ganz, ganz schwer. Das hängt davon ab, was für einen Charakter sie mitbringen. Das hängt davon ab, wie sie überhaupt gelernt haben, mit Problemen umzugehen. Das hängt vom Selbstwertgefühl ab. Und in der Regel ist das bei den Stars ja sowieso weit unten. Was hilft, das sind Beziehungen, das heißt, wenn sie gute Beziehungen haben, tragfähige Beziehungen. Ein festes, soziales Umfeld, das auch durch Freunde sein kann oder durch Geschwister oder eben auch durch die Eltern. Das ist aber in der Regel nicht vorhanden, sodass die Gefährdung größer wiegt, als die Wahrscheinlichkeit, da heil rauszukommen“, befindet unsere Expertin. Hoffen wir also, dass Justin Bieber und Co. solche Beziehungen trotzdem aufbauen können und nicht bald durch Abstürze und Eskapaden von sich reden machen.