Sarah Kuttner: "Ein vollgesogener Tampon zu viel"
Charlotte Roches (33) zweiter Roman „Schoßgebete“ ist - nach dem riesigen Erfolg von „Feuchtgebiete“ - ebenfalls ein Kassenschlager. Mit zahllosen Tabubrüchen und bewegenden Momenten aus ihrem Privatleben führt die gebürtige Britin erneut die Bestsellerlisten an. Der Erfolg gibt ihr Recht, doch nicht alle heißen ihr rigoroses Vorgehen gut.
Die TV-Moderatorin Sarah Kuttner (32) kritisierte kürzlich im Spiegel-Interview eben diese „Skandalmasche“ ihrer Kollegin. Sie würde ihr Privatleben für ihre Bücher niemals in dieser Form ausschlachten und erklärte: „Ich will Charlotte nicht zu nahe treten, aber ich hätte das alles so nicht gemacht wie sie“. Außerdem fügte sie hinzu: „Sicher würden sich meine Bücher noch besser verkaufen, wenn ich sagen würde, mein Leben, meine Depression, mein getrennter Freund. Aber dann verkaufe ich lieber weniger.“
Obwohl Sarah Kuttner die Geschichte in „Feuchtgebiete“ rührend fand, war es ihr schlussendlich doch „ein vollgesogener Tampon zu viel“. Sie selbst sei „viel harmloser, als alle glauben: anständig, nicht ernsthaft rabaukig“, außerdem sage sie „nicht am laufenden Band fi***n, ka***n, kotzen“, und spielt damit auf die so viel diskutierten, detaillierten Schilderungen von Sexualpraktiken und die Fäkalsprache in dem Roman an.
Aber auch abgesehen von Charlotte Roches Büchern, hat die 32-Jährige keine sehr hohe Meinung von der Medienbranche. Ihrer Ansicht nach kommen „Speichellecker“ weit und „bestenfalls muss man auf sein eigenes Wertesystem verzichten. Ein erfolgreicher Moderator ist sich für kaum etwas zu schade.“ Harte Worte der Autorin, die nach ihrem Bestseller „Mängelexemplar“ nun ihren zweiten Roman „Wachstumsschmerz“ veröffentlicht und hoffentlich auch ohne profitbringende Tabubrüche damit Erfolg haben wird.