Mister Charlie Sheen und das verkorkste Jahr 2011
Charlie Sheen (46) machte mit seinen schrägen Auftritten in diesem Jahr derart von sich reden, dass seine Person letztlich zum beliebtesten Halloween-Kostüm der Amerikaner gewählt wurde. Der skandalträchtige Schauspieler, der mit seiner Rolle als Charlie Harper in der preisgekrönten Comedy Two and a Half Men vom gefragten Hollywood-Schauspieler zum gefeierten Sitcom-Star wurde, zählt zweifelsohne zu den meistdiskutierten Persönlichkeiten des Jahres. Die mediale Aufmerksamkeit verschaffte sich der 46-Jährige jedoch weniger durch schauspielerisches Talent als durch seine Alkohol-, Drogen- und Sex-Eskapaden, mit denen er unverblümt prahlte. Wirre Interviews, skurrile YouTube-Clips und klare Kampfansagen - der bekennende Kokain-Konsument fühlte sich so stark wie nie.
Unvergessen bleibt das 36-Stunden-Besäufnis Anfang des Jahres mitsamt Pornosternchen und Koks-Koffer, das für den Schauspieler im Krankenhaus und später in der Entzugsklinik endete. Ende Februar, nach der vorläufigen Absetzung von „Two and a Half Men“, die Sheen für völlig übertrieben hielt, folgte ein offener Brief, in dem er den Produzenten Chuck Lorre (59) als „verseuchte kleine Made“ bezeichnete, der den offiziellen Rauswurf des Schauspielers zur Folge hatte. Mitte März feuerte der gefeuerte Sheen zurück und eröffnete der Welt stolz die schmutzigen Details seines Lebens, die nicht nur das Geständnis, am Tag sieben Gramm Kokain konsumiert zu haben, beinhalteten. Mit der One-Man-Show „My Violent Torpedo of Truth“ ging der „Hot Shots“-Star auf Tour und spielte in ausverkauften Hallen. In diesem Frühjahr verging kein Tag, an dem Charlie Sheen nicht die Titelseiten der Magazine zierte. Er trank vermeintliches Tigerblut, fuhr mit seinen „Göttinnen“ in den Sex-Urlaub, prägte den Begriff „Winning“ und bezeichnete sich selbst als „total ausgeflippter Rockstar vom Mars“. Im August durfte sich Charlie dann beim „Roast of Charlie Sheen“ mit seinen Skandalen und Skandälchen auseinandersetzen. Kollegen aus dem Showbusiness rechneten in der Comedy-Show knallhart mit ihm ab. Sheen konnte nur müde lächeln, Drogen und Sex hätten ihn nicht umgebracht, wie sollten es die Jokes können, grinste er.
Im September allerdings dann die Wende. Pünktlich zu seinem 46. Geburtstag, erklärte Sheen das Jahr 2011 für mülltonnengeeignet. Er wolle alles besser machen. Mit einer neuen Serie im Sommer 2012 und der ihm jüngst übertragenen Verantwortung für seine kleinen Söhne blickt er einer besseren Zukunft entgegen.