Design geklaut? Chanel nimmt Schmuck vom Markt
Der Applaus war tosend, als Karl Lagerfeld (78) vor wenigen Wochen seine neue Herbst-/Winterkollektion für das Luxuslabel Chanel bei der Paris Fashion Week vorstellte. Vor einer imposanten Kristallkulisse wirkten die hauptsächlich violetten Entwürfe des Meisters noch kühler, die von Models, die mit glitzernden Augenbrauen über den glänzenden Silber-Sand liefen, präsentiert wurden.
Nun bekommt der Erfolg der Show allerdings einen faden Beigeschmack. Grund dafür sind ebendiese Kristalle, die die Mannequins auch in Form von klobigen Silber-Armreifen am Körper trugen. Diese sollen haben nämlich eine verblüffende Ähnlichkeit mit den Entwürfen der New Yorker Schmuckdesignerin Pamela Love aus dem Vorjahr haben. Aufmerksam wurde darauf das Internet-Portal Fashionista. Obwohl sich Love selbst zu den Vorwürfen bisher nicht geäußert hat, verkündete das Modehaus Chanel nun seinerseits überraschenderweise, besagte Accessoires vom Verkauf auszuschließen. „Aufgrund der aufgekommenen Bedenken und aus Respekt vor dem künstlerischen Prozess als solchem hat sich das Haus entschlossen, die Armreifen nicht als Teile der Herbst-/Winterkollektion 2012 zum Verkauf anzubieten.“, so der Chanel-Pressesprecher.
Es ist ein ziemlich radikaler Schritt eines etablierten Unternehmens, so auf unkommentierte Anschuldigungen eines Online-Magazins zu reagieren. Gleichzeitig handelt es sich um eine diplomatische und vorausschauende Maßnahme, Plagiatsvorwürfe im Keim zu ersticken und nicht zu Größerem aufkochen zu lassen.