Proteste gegen Horror-Film "Chernobyl Diaries"
Ein Horror-Streifen ist gerade in aller Munde und zwar die „Chernobyl Diaries“. Wie man durch den Titel bereits erfährt, spielt die ukrainische Stadt eine ganz besondere Rolle in der Geschichte. Am 26. April 1986 ereignete sich dort nämlich eine der schlimmsten Atomkatastrophen der Geschichte. Ein sowjetischer Kernreaktor explodierte damals aus verschiedenen Gründen und sorgte auf der Welt für einen erheblichen Langzeitschaden, da radioaktive Stoffe in die Erdatmosphäre gelangten. Bis heute sind auch noch viele an den Folgeschäden erkrankt. Seit dem Zwischenfall wurde die Stadt evakuiert und gleicht nun einer Geisterstadt.
Dies ist auch der Handlungsort des neuen Films von Regisseur Bradley Parker. Eine Gruppe von jungen amerikanischen Touristen, darunter Chris, gespielt von Jesse McCartney (25), unternehmen zu ihrem Abschluss eine Europa-Reise. Bei dieser besichtigen sie auch die eigentlich menschenleere Stadt. Allerdings geschehen merkwürdige Zwischenfälle, auf die selbst der Reiseführer keine Antwort weiß. Dann wird plötzlich ihr Auto sabotiert und die Gruppe bemerkt, dass sie jemand nicht gehen lassen will. Der Ort scheint doch nicht so einsam zu sein, wie man zuerst dachte.
Noch vor dem offiziellen Filmstart in den USA, der bereits am 28. Mai sein soll, protestiert die Organisation „Friends of Chernobyl Centers, U.S“, welche sich für die Opfer der Tschernobyl-Katastrophe einsetzt. In einer Stellungnahme sagten diese, laut dem Onlinemagazin TMZ.com nämlich: „Es ist wirklich schrecklich, dass solch ein tragisches Ereignis wie Tschernobyl in einem Hollywood-Horror-Film sensationalisiert wird. Heute leben noch mehr als fünf Millionen Menschen auf kontaminiertem Land.“ Weiter sagt die Organisation: „Der Horror besteht nicht aus herumlaufenden Mutanten, der wahre Horror sind die Auswirkungen, die Tschernobyl bis heute hat für Millionen, deren Leben physisch, emotional und ökonomisch verwüstet wurde.“
Ob sie den Filmstart noch aufhalten können, bleibt jedoch fraglich, aber für alle, die ihn sich dann in den Kinos anschauen werden, hat die Organisation noch einen kleinen Tipp parat: „Falls Sie es unbedingt für notwendig halten, sich den Film anzusehen, dann nutzen sie das vom Horror ausgeschüttete Adrenalin, um damit etwas zu Gutes zu tun und einen Unterschied im Leben all jener zu machen, die immer noch jeden Tag mit Tschernobyl leben müssen.“
In weiteren Rollen kann man Devin Kelley, Jonathan Sadowski (32), Ingrid Bolsø Berdal (32), Olivia Taylor Dudley, Nathan Phillips (32) und Dimitri Diatchenko sehen. Mutanten und Zombies, wie in The Walking Dead sind wohl gerade nach dem ganzen Vampir-Hype der neuste Renner. Schaut euch den Trailer am besten erst einmal selbst an, um sich ein Bild von dem Film zu machen. Was meint ihr, ist es geschmacklos oder eine gute Idee Tschernobyl als Handlungsort der Geschichte zu nehmen? Votet mit!