Schlimm: Kampusch-Darstellerin runtergehungert
Sich für eine Filmrolle an seine körperlichen Grenzen zu bringen, stellt für immer mehr Schauspieler einen besonderen Reiz dar. Durch starke physische Veränderungen und Method Acting versuchen sie, der zu „verkörpernden“ Figur und deren Seelenleben möglichst nahe zu kommen. In der Vergangenheit schockierten beispielsweise Schauspieler Christian Bale (38) mit seiner starken Gewichtsabnahme von 28 Kilo für den Film „The Mechanist“ oder Michael Fassbender (35) als dürrer IRA-Häftling und Hungerstreikender in „Hunger“. Aktuell magerte sich (Ex-) Surfer-Beau Matthew McConaughey (42) für „The Dallas Buyer's Club“ auf einen erschreckenden Schatten seiner selbst ab.
Eine Frau, die ihren Job offenbar auch extrem ernst genommen hat, ist Model und Schauspielerin Antonia Campbell-Hughes (30), die sich für ihre jüngste Rolle bis auf die Knochen gehungert hat. Sie verkörpert das österreichische Entführungsopfer Natascha Kampusch (24), dessen Flucht nach über acht Jahren Gefangenschaft im Jahr 2006 für internationales Aufsehen sorgte. Gestern erschien die Frau, die aktuell für die Kampusch-Verfilmung „3096“ vor der Kamera steht, bei der Londoner Filmpremiere von „Frankenweenie“ und präsentierte offenherzig ihre besorgniserregende Gestalt. Ein hellblauer Hauch von Nichts mit floral gemusterter Spitze verdeckte nur wenig vom ausgemergelten Körper und den Fotografen blieb der Blick auf das, was von der ohnehin sehr schlanken Schauspielerin übrig geblieben ist. Campbell-Hughes scheint sich intensiv mit der grauenhaften Thematik einer fast ein Jahrzehnt andauernden Freiheitsberaubung auseinandergesetzt zu haben und arbeitet seit Mai an der Seite von Thure Lindhardt (37), der den Kidnapper Wolfgang Priklopil (†44) darstellt, an der von den Medien kontrovers behandelten Produktion. Die Kindsrolle übernimmt die zehnjährige Amelia Pidgeon.
„Es stand von Anfang an fest, dass ich so sehr leiden müsste, wie sie es tat“, berichtete die erwachsene Schauspielerin im Vorfeld gegenüber Standard. Priklopil habe Natascha hungern lassen und damit Missbrauchstechniken benutzt, die man aus Kriegsgefängnissen kennt: „Teile meine Kopfes wurden für den Film rasiert und ich war während der letzten beiden Monate nackt - so ziemlich.“ Sie habe außerdem wenig gegessen und viel gearbeitet, erklärt Campbell-Hughes. Die 30-Jährige sei sich der Gefahr dieser Bale/Fassbender-Methode durchaus bewusst, man habe ihr Hungern für den 2013 erscheinenden Streifen, das sie für einen Bestandteil ihrer Kunst hält, allerdings strengstens überwacht. Ihre Gesundheit habe keinen Schaden davon getragen. Das sieht leider nicht so aus.