Xavas: Stellungnahme zum Volksverhetzungs-Vorwurf
Damit hatten Xavas, bestehend aus Xavier Naidoo (41) und Kool Savas (37), anscheinend nicht gerechnet: Dass der Song „Wo sind (sie jetzt)“ als volksverhetzend, homophob und menschenfeindlich aufgefasst werden könnte. So sah es aber die Linksjugend Solid, die Strafanzeige gegen die beiden Musiker stellte. Nun melden sich die Betroffenen – mit besonderem Nachdruck aber Xavier – auf der offiziellen Xavas-Facebook-Seite zu Wort. Ausführlich beziehen sie zu dem Song und ihrer Absicht Stellung. So erklärt der 41-jährige The Voice of Germany-Coach, dass er große Sympathie und Respekt gegenüber allen Schwulen und Lesben empfinde: „Ich stehe, seit ich denken kann, mit der katholischen Kirche auf Kriegsfuß, weil sie Schwule, Lesben und Transsexuelle nicht respektiert und akzeptiert. Diese Haltung ist völlig inakzeptabel, und wer gegen diese Menschen Verachtung und Hass aufbringt, der hat Jesus nicht verstanden.“
Zum in die Kritik geratenen Song erklärte er, dass er und Savas den Text selbst kreiert und nicht etwa bereits existierende Zeilen verwendet hätten. „Die ersten zwei Zeilen des Textes geben den Bericht eines Augenzeugen wieder, der mir nach einem Konzert 2010 davon erzählte. Dieses Ritual beschreibe ich in kleinen Auszügen“, betont der Sänger und fügt hinzu: „Ich beschäftige mich seit 1996 mit der Thematik, dies war kurz, bevor der Fall „Dutroux“ ans Licht kam. Seitdem dachte ich, wenn ich in meinem Leben eines erreichen möchte, dann, dass nie wieder Kinder auf diese furchtbare Weise ums Leben kommen. Schon mit den Titeln 'Wenn ich schon Kinder hätte' und 2010 mit 'Sie verdienen einen besonderen Schutz' wollte ich darauf aufmerksam machen.“
Xavier Naidoo macht nicht halt davor, persönlich zu werden und sein Unverständnis über die Reaktion in der Öffentlichkeit auszudrücken: „Ich glaube nicht, dass diese Täter schwul oder pädophil sind. Ich habe, da ich selbst im Alter von acht Jahren in die Hände eines pädophilen Mannes geraten bin, in gewisser Hinsicht Verständnis für deren tragisches Schicksal, da sie Triebtäter sind. Und gegen ihren Trieb nichts ausrichten können. Im vorliegenden Fall von Ritualmorden an Babys oder Kindern komme ich an eine Grenze, an der man aktiv etwas tun möchte, und selbst zur Bestie wird, um sich einer menschlichen Bestie entgegen zu stellen. Natürlich gilt der Ruf im Refrain unter anderem unseren aktuellen Führern, Politikern und Verantwortlichen in Medien, Polizei, Verfassungs- und sogar Staatsschutz. Es ist mir unverständlich, wie man das falsch interpretieren kann.“
Xavier und auch Kool Savas, der sich ähnlich äußert, sehen sich missverstanden und hoffen, mit diesem Statement und den Verlinkungen auf entsprechende Dokumentationen die ihnen unterstellte böse Absicht aus der Welt schaffen zu können.