Statement gegen Rechts: Kraftklub pfeift auf Echo
Schon wieder gibt es Ärger aufgrund der diesjährigen Echo-Nominierungen. Während Mic Donet gestern noch enttäuscht darüber war, dass er seinen Platz in der Kategorie "Künstler Rock/Pop National" an Heino (74) abgeben musste, gibt es eine Band, die gerne freiwillig von der Liste der potenziellen Preisträger gestrichen werden möchte: Kraftklub!
"Wir haben unsere Plattenfirma gebeten, dafür zu sorgen, dass unsere Nominierung für den Echo in der Kategorie "Rock/Alternative National" zurückgezogen wird", verkündeten sie via Facebook. Grund für diese Entscheidung ist, dass die umstrittene Band Frei.Wild ebenfalls in derselben Sparte nominiert ist. "Wir möchten nicht weiter in einer solchen Reihe genannt werden", begründeten sie. Für alle, die nicht wissen, wo das Problem liegt: Den Rockern aus Südtirol wird Rechtslastigkeit vorgeworfen. Zwar gehören sie zu den erfolgreichsten deutschsprachigen Bands, doch die Texte von Stolz und Heimatliebe ließen nicht nur den Verfassungsschutz aufhorchen. Dass ein NPD-Funktionär das aktuelle Album anpreist, ist da natürlich nicht sonderlich förderlich, um das Negativ-Image loszuwerden. Vor Kurzem mussten sie sogar Konzerte absagen, weil Sponsoren abgesprungen sind.
Obwohl sich die Chemnitzer "gefreut haben, zusammen mit MIA., Die Toten Hosen, Unheilig, und Die Ärzte nominiert gewesen zu sein", gibt es für sie nur diese eine logische Konsequenz. Diese Courage ist preisverdächtig.