Erfolglos? Das wurde aus den Supertalent-Siegern
Wer sein Glück in einer der unzähligen deutschen Castingshows versucht, der träumt von der großen Karriere, viel Geld und einem Leben im Rampenlicht. Dass sich diese Wunschvorstellungen jedoch nur in den seltensten Fällen erfüllen, das dürfte eigentlich klar sein. Dennoch bewerben sich jedes Jahr aufs Neue unzählige Talente, in der Hoffnung als Sieger aus dem jeweiligen Wettbewerb hervorzugehen.
In diesem Jahr startet auch wieder Das Supertalent, das sich zu Anfang noch extremer Beliebtheit erfreute, mittlerweile aber auch nicht mehr mit allzu überragenden Einschaltquoten punkten kann. Die Sieger dieser Sendung könnte das unter Umständen vielleicht sogar freuen, denn ihnen blieb der Erfolg oftmals verwehrt, viele von ihnen leben am Existenzminimum und können sich praktisch gar nichts leisten. Ricardo Marinello (24) war der erste Supertalent-Gewinner. Er holte 2007 den Titel, wurde als Wunderkind gehandelt. Heute hat der Opernsänger die 100.000 Euro Preisgeld in das Restaurant seiner Eltern investiert, das nach nur sechs Monaten pleite ging, studiert jetzt Musik in Düsseldorf und arbeitet an einer eigenen CD.
"Ich musste Dieter-Bohlen-Lieder aufnehmen, die nicht zu mir passten. Ein Dieter Bohlen kennt sich nicht mit einer Opernstimme aus, der zieht nur sein Ding durch", klagt der 24-Jährige gegenüber der Zeitschrift IN an. "Ich würde Dieter (59) gerne mal anrufen,um ihn zu fragen, wieso man mich nicht mehr wollte. Ich glaube schon, dass er einen großen Einfluss darauf hatte, ob jemand Karriere macht oder nicht." Harte Worte, die aber immer wieder in der Öffentlichkeit laut werden.
Anders sieht es da bei Michael Hirte (48) aus. Er gewann nur ein Jahr nach Ricardo, wurde mehrfach für den Echo nominiert und hat bisher sechs Alben veröffentlicht. Auch Stimmwunder Freddy Sahin-Scholl (59) der Das Supertalent 2010 für sich entschied, konnte die Sieger-Prämie schon verdreifachen. Offenbar liegt aber teilweise ein regelrechter Fluch auf den Musikern, denn auch Jean-Michel Aweh (21) konnte seinen anfänglichen Höhenflug nicht lange halten - er sagte im Frühling sogar seine Tour ab - genauso wenig wie der sympathische Leo Rojas (28), der noch immer seine Tätigkeit als Reinigungskraft ausübt. Zwar hat er auch schon zwei Alben auf den Markt gebracht, seinen Nebenjob kann er aber dennoch nicht aufgeben.
Das bis dato einzige Tier auf dem Sieger-Treppchen, Hunde-Dame Prima Donna, war nach der Teilnahme derart gestresst, dass sie nicht mehr auftreten konnte. Besitzer Yvo Antoni (34) musste die Notbremse ziehen. Es zeigt sich also, dass die Mehrheit leider ein wenig untergegangen ist, obwohl mangelnder Einsatz sicherlich nicht der Grund dafür war. Trotz allem werden sich auch jetzt wieder viele Menschen vor die neue Supertalent-Jury wagen, in der Hoffnung, dass sie mehr Glück haben als ihre Vorgänger.
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