Neues Gutachten? Oscar Pistorius hat Angststörung
Noch immer befindet sich Oscar Pistorius (27) in dem Mordprozess, der klären soll, ob er seine damalige Freundin Reeva Steenkamp (✝29) absichtlich erschoss oder ob er sie tatsächlich für einen Einbrecher hielt. Inzwischen ist der 30. Verhandlungstag beendet. Dieser gab noch einmal Aufschluss über Pistorius' Psyche. Hierbei attestierte eine Psychiaterin dem Paralympics-Star eine Angststörung.
Diese Angstzustände seien jedoch nicht so schwerwiegend, als dass die Schüsse auf Reeva damit entschuldigt wären. Trotzdem liefert ihr Bekanntwerden noch einmal ein detaillierteres Bild von Pistorius' Zustand. Dr. Merryll Vorster wurde von der Verteidigung in den Zeugenstand gerufen, da ihre Aussage dazu beitragen könnte, dass das Gericht anerkennt, welche Gründe unter anderem dazu geführt haben, dass Pistorius - angeblich in der Nacht durch ein Geräusch aus dem Bad geweckt - eine Waffe griffbreit hatte. Laut ihrer Aussage hat Pistorius eine generelle Angst unter anderem vor der hohen Kriminalität in Südafrika, die ihm auch schon seine Mutter in Kindheitstagen vermittelt hat, wie unter anderem The Guardian berichtet. Die Psychiaterin arbeitet erst seit wenigen Wochen mit dem Angeklagten zusammen, konnte die Störung jedoch schon erkennen. "Insgesamt scheint Herr Pistorius eine misstrauische und vorsichtige Person zu sein", sagte sie vor Gericht.
Obwohl Pistorius trotz dieser Aussage im vollen Umfang für schuldig erklärt werden kann, forderte die Staatsanwaltschaft ein unabhängiges psychiatrisches Gutachten, spätestens bis morgen will die Richterin darüber entscheiden. Inzwischen wird ein Urteil im Mordprozess noch in diesem Monat erwartet. Sollte dem heutigen Bericht noch stärkere Beachtung geschenkt werden, könnte es sogar passieren, dass Pistorius aufgrund seiner Ängste unter Beobachtung gestellt wird.
