Kein Mord! Pistorius wollte Reeva nicht töten
Es war ein medienwirksamer Prozess, der derzeit im südafrikanischen Pretoria sein Ende findet. Welches Urteil wird Sprintstar Oscar Pistorius (27) dafür erfahren, dass er seine damalige Freundin Reeva Steenkamp (✝29) erschoss? War es Mord, war es Totschlag - war es eine Angststörung des Athleten, die ihn im Affekt handeln ließ? Fragen, über die letztendlich die vorsitzende Richterin Thokozile Matilda Masipa zu entscheiden hat.
Dass Pistorius einige Jahre hinter Gittern verbringen muss oder vielleicht sogar als freier Mann den Gerichtssaal verlässt - theoretisch und aus juristischer Sicht wäre alles zumindest möglich gewesen. Gemäß Artikel 15 Absatz 1 der entsprechenden südafrikanischen Rechtsordnung war Pistorius des Mordes angeklagt, neben diversen weiteren Vorwürfen, bei denen sich die Richter vornehmlich mit Verstößen gegen das bestehende Schutzwaffengesetz befassten. Während ihrer Urteilsbegründung, die der eigentlichen Verkündung vorausgeht, befand die Richterin den beinamputierten Sprintstar bereits verschiedener kleinerer Vorfälle und Delikte für schuldig, im gewichtigsten Anklagepunkt lautet ihre Tendenz bisher: Es war kein Mord und es war ebenfalls kein Totschlag, dafür reichen die gesammelten Indizien bei Weitem nicht aus. Welche Strafe Richterin Masipa letztendlich verhängen wird, steht derzeit noch aus.
