"Schönste Frau": Guidos Show nur Trash-Abklatsch?
Mit Deutschlands schönste Frau kündigte Guido Maria Kretschmer (49) gleich zu Beginn der Sendung eine Revolution an, doch die blieb auf verschiedensten Ebenen aus. Stattdessen dürften nicht nur die degradierten Teilnehmerinnen, sondern auch der eine oder andere Zuschauer ziemlich enttäuscht sein: Schließlich schien die ach so neue Show ein Brei aus altgedienten Formaten zu sein, die während der 105-minütigen Sendezeit immer mal wieder aufgekocht wurden: Promiflash hat die faulen Zutaten einmal aus dem Suppentopf geholt und enttarnt!
Kommentare wie bei Shopping Queen
Wie gerne hört man Guido Maria Kretschmer zu, wenn er gottgleich über den Dingen zu schweben scheint und aus dem Off - vermeintlich mit dem Zuschauer zusammen - die Geschehnisse in Modeboutiquen oder Kinderzimmern kommentiert. Was bei "Shopping Queen" oder Hotter Than My Daughter bestens funktioniert hat, wendete man dann auch gleich noch mal bei "Deutschlands schönste Frau" an.
Belustigung wie bei DSDS
Seine lustigen, manchmal spitzzüngigen Bemerkungen sind dabei nicht wegzudenken - das war gestern nicht anders: "Das ist übrigens kein Hintern, der da auf ihr sitzt, das ist ihr Dekolleté", heißt es da beispielsweise aus dem Munde Kretschmers. Doch ist dies wirklich passend für eine Sendung, zu deren Anfang der Moderator noch revolutionär verkündet: "Es ist die Zeit gekommen, die wahre Schönheit deutscher Frauen zu entdecken"? Obwohl man sich bei "Deutschlands schönste Frau" auf die inneren, nicht die äußeren Werte konzentrieren wolle, werden diese zur Belustigung des Zuschauers hervor gehoben und wie bei DSDS spöttisch gegen die Kandidatinnen verwendet. Oder welches Ziel verfolgte man, als mit der Bauchbinde "Isch bin Isch" die sprachliche Verfärbung einer Kandidatin noch einmal aufgegriffen und verdeutlicht wurde?
Liebkosungen wie bei Bauer sucht Frau
Da half es auch nicht, wenn Guido Maria Bause - pardon Kretschmer - so scheinbar einfühlsam mit den Kandidatinnen umging, wie eine Inka (46) mit ihrem molligen Milchbauern oder schüchternen Schweinehirten. Was nützte es schon, wenn er eine Teilnehmerin mit "süße Maus" ansprach oder die ganze Truppe gerne als "ihr Süßen" begrüßte - wenn er dann gleich wieder die Mäusefalle rausholt? Als eine Frau beispielsweise zugibt, unter psychischen Probleme zu leiden, meint Guido doch tatsächlich ganz barsch, sie bräuchte eher eine Therapie als seine Show. Bei "Deutschlands schönste Frau" gehe es schließlich nicht darum, eine Therapie erfolgreich abzuschließen.
Dramatik wie beim Bachelor
Doch nicht nur der Moderator selbst, auch die Kandidatinnen sorgen - gewollt oder nicht - für ordentliche Unterhaltung. Da wird mit der Kamera wie beim "Bachelor" genüsslich drauf gehalten, wenn sich die Kandidatinnen über die anderen Mitstreiterinnen auslassen. Und auch das Setting des Showdowns erinnert ziemlich an die "Nacht der Rosen" des berühmten TV-Junggesellen. Da lädt ein Guido Kralitschka Kretschmer am Abend in seine Finca - und die konkurrierenden Damen machen sich schick, am besten im Abendkleid.
Anforderungen wie bei GNTM
Gleich die erste Challenge hätte von Heidi Klum (41) und ihrer Entourage sein können: Da werden Guidos Kandidatinnen zu einem Foto-Shooting bestellt, um sich erotisch in Szene zu setzen. Wem das zu blöd war, der wusste wohl nicht, was der Gewinnerin bei "Deutschlands schönste Frau" blühte: nein, nicht etwa ein Cover-Shooting für ein großes Magazin wie bei "Germany's next Topmodel"! Guidos next Topmodel muss darf für eine Unterwäsche-Marke vor die Kamera treten, damit es auch schön seine inneren Werte zur Schau stellen kann oder so...