Oscar Pistorius: So dramatisch wurde das Urteil begründet
Heute wurde klar, dass der Paralympics-Sprinter Oscar Pistorius (29) jetzt doch nicht nur wegen fahrlässiger Tötung, sondern wegen Mordes verurteilt ist. Jetzt sind Einblicke in den dramatischen Urteilsspruch öffentlich geworden, die die Verurteilung zum Mord begründen.
Schon die Einführung in das ellenlange Dokument, das eine Journalistin bei Twitter postete, ließt sich, wie ein Roman: "Bei diesem Fall handelt es sich um eine menschliche Tragödie mit Shakespeare-Verhältnissen." Weiter wird beschrieben, wie der junge Mann mit der angeborenen Behinderung an seinen Beinen, genau diese überwunden hatte und ein weltweit berühmter Sportler wurde. Das Dokument beschreibt sogar kurz die Liebesgeschichte zwischen ihm und der ermordeten Reeva Steenkamp (✝29): "(Er) trifft auf eine junge Frau mit natürlicher Schönheit, die ein erfolgreiches Model ist. Eine Romanze blüht auf."
Und auch der Teil des Mordes hört sich an wie eine Stelle aus einem Buch. "Und dann ironischer Weise am Valentinstag ist alles zerstört, als er ihr das Leben nimmt", heißt es im Urteil, das der Richter 53 Minuten lang verlesen hat. Dann folgt unter Punkt 55 die Begründung des neuen Strafspruches. Er wird also wegen Mordes verurteilt, weil er "die fatalen Schüsse mit kriminellem Vorsatz abgeschossen habe, in der Form des Eventualvorsatzes."