Antoine Griezmanns Schwester überlebte Paris-Terror-Anschlag
Frankreich darf endlich wieder feiern! So bitter die EM-Niederlage unserer DFB-Elf gegen die Équipe Tricolore auch für die deutschen Fans war, so schön ist es für das Gastgeberland, endlich wieder einen Grund zum Feiern zu haben - vor allem nach den schrecklichen Terroranschlägen in Paris vor etwas mehr als einem halben Jahr. Auch der Zweifach-Torschütze Antoine Griezmann (25) denkt noch immer an die Schreckensnacht. Seine Schwester war am Abend des 13. November unter den Konzert-Besuchern im Bataclan. Nun sprach Maude Griezmann zum ersten Mal ganz offen darüber, wie seine Schwester den Anschlag damals überlebte.
In der Nacht, in der die Terroristen des IS 130 Menschen in den Tod rissen und 352 verletzten, sollte Deutschland gegen Frankreich im Stade de France in einem Freundschaftsspiel antreten. Während Antoine Griezmann mit seinen Fußballkollegen die Nacht über in den Katakomben des Stadions ausharren musste, kämpften seine Schwester Maude und ihr Freund Simon Degoul ums Überleben. Als die Terroristen das Feuer während des Auftritts der "Eagles of Death Metal" eröffneten, warfen sich Maude und Simon in eine Ecke auf den Boden und versuchten, so regungslos wie möglich zu bleiben. Eine unbekannte Frau lag zwischen dem Paar. "Wenn du dich bewegt hast, wurdest du erschossen", erzählte sie in der New York Times. 90 Minuten lang dauerte das Martyrium. Die Drei hielten sich gegenseitig an den Händen und drückten immer wieder zu, um dem anderen so ein Lebenszeichen und ein wenig Mut zu geben. An sehr viel mehr erinnert sich Maude kaum. Als die Polizei die Location stürmte und sie nach draußen rennen konnte, rief sie sofort ihre Mutter an und schrie ins Handy: "Ich bin draußen! Ich bin draußen!"
In der Terror-Nacht hatte ihr berühmter Bruder Antoine Griezmann via Twitter verkündet, dass seine Schwester unter den Geiseln im Bataclan sei. Später folgte dann der erlösende Tweet: "Gott sei Dank konnte meine Schwester aus dem Bataclan entkommen. Meine Gebete gehen an die Opfer und ihre Familien", so die Worte des Kickers. Nach dem Horrorerlebnis entschied sich Maude gegen eine Therapie. "Die Familie und das Leben sind meine Therapie", sagt sie. Mit ihrem Bruder habe sie ein einziges Mal über die Geschehnisse gesprochen.