Antisemitismus-Vorwürfe: Kollegahs Gig von Stadt verhindert
Kollegah (35) darf nicht in Rastatt auftreten! Der Rapper sah sich bereits im vergangenen Jahr durch seine Texte mit harten Vorwürfen konfrontiert: Seine Songs seien nicht nur frauenfeindlich, sondern sogar antisemitisch. Der 35-Jährige wies die Anschuldigungen stets vehement zurück und plante innerhalb seiner Tour am 9. November einen Auftritt in der Badnerhalle in der baden-württembergischen Stadt – zu diesem Konzert wird es allerdings nicht kommen: Der Gemeinderat verhinderte den Gig am Gedenktag an die Pogromnacht.
Besonders an diesem sensiblen Tag könne Rastatt nicht Veranstaltungsort eines Konzertes des "Du bist Boss"-Interpreten sein, hieß es in einer Pressemitteilung der Stadt. Deshalb habe der Gemeinderat nach einer eindeutigen Abstimmung den Eigenbetrieb Kultur und Veranstaltungen damit beauftragt, das Event abzusagen. "Wir alle sind gefordert, hier ein klares Zeichen zu setzen. Denn als aufrechte Demokraten tragen wir Verantwortung, das Erinnern an die Gräueltaten des Naziregimes am 9. November hochzuhalten", kommentierte der Oberbürgermeister Hans Jürgen Pütsch den Entscheid vom Donnerstag.
Schließlich erklärte die Gemeinde, dass der Künstler auch an einem anderen Tag nicht erwünscht sei. Kollegah selbst äußerte sich am Freitag in seiner Instagram-Story zur Absage – und ließ dabei die Vorwürfe unerwähnt: "Dem Veranstalter der Show in Rastatt ist der Mietvertrag der Badnerhalle heute schriftlich gekündigt worden. Dem Veranstalter ist es ohne passende Location nicht mehr möglich, das Konzert am 09.11.2019 durchzuführen. Wir bedauern dies sehr."