Brandenburgs erster Ministerpräsident Manfred Stolpe ist tot
Unerwartete Trauer zwischen den Jahren in der deutschen Politik! Manfred Stolpe (✝83), der erste Ministerpräsident des Landes Brandenburg nach der Wiedervereinigung, ist in der vergangenen Nacht im Alter von 83 Jahren verstorben. Er litt seit Jahren an den Folgen mehrerer Krebserkrankungen. Von 1990 bis 2002 hatte der SPD-Politiker das Präsidentenamt geführt und war danach als Bundesminister für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen tätig. Er hat die Politik nach der Wende maßgeblich geprägt.
Wie Der Tagesspiegel und andere Medien berichten, soll der langjährige Volksvertreter im Kreise seiner Familie friedlich entschlafen sein. "Dies ist ein Tag tiefer Trauer. Wir nehmen Abschied von einem großen Mann, der unser junges Land geprägt hat wie niemand sonst ", gab Ministerpräsident Dietmar Woidke in einer Pressemitteilung bekannt. "Manfred Stolpe war ein großer Glücksfall für unser Land. Seine historische Leistung wird vor der Geschichte Bestand haben." Seiner Meinung nach sei Manfred Stolpe Landesvater und Mutmacher zugleich gewesen. 2005 hatte sich der gebürtige Pole schließlich aus der Politik zurückgezogen und sich fortan dem Erhalt historischer Baukultur gewidmet.
Seit 1961 war Stolpe mit der mittlerweile pensionierten Ärztin Ingrid Stolpe verheiratet. 2004 erkrankte er an Darmkrebs und musste vier Jahre später wegen Metastasen in seiner Leber operiert werden. Auch seine Frau erkrankte 2008 an Brustkrebs. Aus dem Schicksal, das beide ereilt hatte, machte das Paar nie ein Geheimnis. Über ihre Krankheiten schrieben die beiden sogar ein Buch, das 2010 veröffentlicht wurde unter dem Titel "'Wir haben noch so viel vor': Unser gemeinsamer Kampf gegen den Krebs".