Eltern von getöteter Gabby Petito wollen Gesetze verschärfen
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Eltern von getöteter Gabby Petito wollen Gesetze verschärfen

- Paulina Rohmann
Lesezeit: 3 min

Vor fast drei Jahren wurde die 22-jährige Gabby Petito (✝22) während einer Reise quer durch die USA von ihrem Verlobten Brian Laundrie (✝23) ermordet. Der Fall der Youtube-Bloggerin sorgte weltweit für Schlagzeilen und rief eine starke öffentliche Resonanz hervor. Ihre Eltern, Nichole und Joe Petito, haben seither ihre Trauer in Engagement verwandelt. Gemeinsam mit ihren Ehepartnern Tara und Jim engagieren sie sich dafür, dass Fälle häuslicher Gewalt in den USA künftig anders behandelt werden. Bei der diesjährigen CrimeCon in Nashville spricht Nichole über ihre Mission, wie People berichtet: "Wir müssen verhindern, dass so etwas anderen Menschen passiert. Gabby wirkt durch uns weiter. Wir müssen vorwärtsgehen und die Welt gemeinsam verändern."

Einen zentralen Bestandteil ihres Engagements bildet die Gabby Petito Foundation, die kurz nach ihrem Tod ins Leben gerufen wurde. Die Stiftung setzt sich dafür ein, das Bewusstsein für häusliche Gewalt zu schärfen und die Gesetzgebung sowie polizeiliche Verfahren anzupassen. So wurde im Bundesstaat Florida im April 2022 das sogenannte Gabby Petito Gesetz verabschiedet, das die Polizei dazu verpflichtet, bei Einsätzen wegen häuslicher Gewalt eine Liste von zwölf Fragen zu stellen, um die Gefährlichkeit der Situation besser einschätzen zu können. Nach Angaben von Gabbys Familie hätte ein solches Vorgehen möglicherweise ihr Leben retten können.

Neben gesetzlichen Änderungen engagiert sich die Stiftung auch in der Prävention und Bildung. Tara betont die Notwendigkeit, Präventionsprogramme für Schüler einzurichten: "Kinder beginnen in der Mittelschule mit dem Dating, sie müssen wissen, wo sie Hilfe finden können und wie sie Missbrauchszeichen erkennen." Gabbys Familie spendete auch über 90.000 Euro an die National Domestic Violence Hotline. Trotz aller Anstrengungen bleibt der Schmerz über den Verlust ihrer Tochter groß. "Ich mag das Wort 'Abschluss' nicht. Man wird den Verlust eines Kindes niemals überwinden", sagt Papa Joe. Nichole erklärt zudem, sie finde Trost in der Vorstellung, dass Gabbys Tod nicht umsonst war und sie durch ihr Vermächtnis weiterhin Leben verändert.

Doch die Bemühungen von Gabbys Eltern beschränken sich nicht nur auf ihre Stiftungsarbeit und gesetzliche Initiativen. Sie sind auch fest entschlossen, die Wahrheit über die Ereignisse, die zum Tod ihrer Tochter führten, ans Licht zu bringen. Ein umstrittener Punkt dabei ist die Rolle von Brian Laundries Eltern. Gabbys Eltern sind davon überzeugt, dass Chris und Roberta Laundrie mehr über den Mord an Gabby wussten, als sie zugeben, und haben deshalb rechtliche Schritte gegen sie eingeleitet. In einem Zivilprozess, den Gabbys Eltern angestrengt hatten, kamen neue Details ans Licht. Wie People berichtete, rief Brian tatsächlich "panisch" bei seinen Eltern an und sagte: "Gabby ist weg." Laut Chris Laundrie wusste er jedoch nicht, was sein Sohn damit meinte. "Er sagte, er wisse nicht, was er tun solle. Er sagte: 'Kannst du mir helfen', und dass er vielleicht einen Anwalt bräuchte. Er war sehr verzweifelt", erinnerte sich Chris Laundrie vor Gericht. Gabbys Mutter Nichole hingegen ließ im Today-Interview kein gutes Haar an ihrem einstigen Schwiegersohn in spe: "Genau so war sein Charakter. Selbst in seinen letzten Momenten wollte er sicherstellen, dass er als der Gute dasteht. Das ist doch lächerlich."

Gabby Petitos Stiefmutter Tara und ihr Vater Joe
Getty Images
Gabby Petitos Stiefmutter Tara und ihr Vater Joe
Gabby Petito, Influencerin
Instagram / gabspetito
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Brian Laundrie und Gabby Petito, Juli 2020
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Brian Laundrie und Gabby Petito, Juli 2020