Jan Josef Liefers glaubt: Männer sind mehr eingeschüchtert
Jan Josef Liefers (60), bekannt aus der beliebten Krimiserie Tatort, macht sich viele Gedanken um die heutige Gesellschaft. Vor allem das Miteinander von Männern und Frauen scheint ihn sehr zu beschäftigen. "Mancher Mann denkt heute viermal darüber nach, bevor er einer Frau ein Kompliment macht", meint der Schauspieler im Interview mit dem deutschen Playboy und gibt zu bedenken, dass bereits ein kleines Missverständnis heutzutage negative Konsequenzen haben kann. Dies sei vor allem der MeToo-Debatte zu verdanken – dieser habe die Gesellschaft aber auch vieles zu verdanken. Die Dynamik zwischen den Geschlechtern habe sich seiner Meinung nach in alltäglichen Interaktionen dennoch stark verändert.
"Ich kenne Männer, die eher aus einem Fahrstuhl aussteigen, als dort mit einer fremden Frau zu stehen", berichtet Jan Josef im Playboy-Interview weiter. Der Schauspieler betonte aber auch die positiven Entwicklungen, welche die MeToo-Bewegung mit sich brachte. Seit 2017 hat sie wichtige Diskussionen über Sexismus und Machtmissbrauch angefacht, was auch in der Filmindustrie einige Veränderungen mit sich brachte. Jan Josef lobt diese Entwicklungen als notwendig und richtig.
Besonders spürbar sind diese Veränderungen für den Schauspieler, der seit 2002 den Rechtsmediziner Boerne im Münsteraner "Tatort" verkörpert, wenn er über den Beginn seiner Karriere reflektiert: "Ich habe Sachen mitbekommen, mit denen würde man es heute auf den Stern- oder Spiegel-Titel schaffen." Trotz dieser prägenden Erfahrungen im Showbusiness zeigt sich der 60-Jährige aber heute deutlich optimistisch, dass Männer und Frauen wieder einen angstfreien und angemessenen Umgang miteinander finden werden. Er fügt hinzu: "Dafür sind wir ja Menschen, die einander brauchen."
