Angst um sein Leben: Harvey Weinstein verklagt Gefängnis
Der verurteilte Filmproduzent Harvey Weinstein (72) hat eine Klage gegen das New Yorker Gefängnis Rikers Island eingereicht, in dem er derzeit seine Haftstrafe verbüßt. Er behauptet, dass die mangelhafte medizinische Versorgung und die schlechten Haftbedingungen dort seinen bereits angegriffenen Gesundheitszustand weiter verschlechtern – außerdem fürchte er um sein Leben. "Harvey Weinstein hat erheblich unter den beklagenswerten Bedingungen auf Rikers Island gelitten. Als ich ihn das letzte Mal besuchte, fand ich Blutspritzer auf seiner Gefängniskleidung, möglicherweise von Infusionen, Kleidung, die seit Wochen nicht gewaschen wurde, und er hatte nicht einmal saubere Unterwäsche bekommen", lautet es in einem Statement von Harveys Anwalt gegenüber TMZ.
Der frühere Produzent leidet unter anderem an Leukämie, Diabetes, koronaren Herzerkrankungen, Schlafapnoe, Schilddrüsenproblemen, Fettleibigkeit sowie Bluthochdruck. Da laut seinem Verteidiger im Gefängnis "kaum angemessene Bedingungen für jemanden mit schweren gesundheitlichen Problemen und einer Anfälligkeit für Krankheiten" herrschen, fordert er nun umgerechnet 4,7 Millionen Euro Schadensersatz. Der Anwalt fügt hinzu: "Ich fragte mich, ob das eine Haftanstalt ist, die gemäß unserer Verfassung verwaltet werden soll, oder ein Gulag, in dem die Gefangenen wie Tiere behandelt werden."
Harvey war einst in Hollywood eine große Nummer, bis er 2017 aufgrund von zahlreichen Vorwürfen sexueller Belästigung und Vergewaltigung ins Rampenlicht negativer öffentlicher Aufmerksamkeit geriet. Daraufhin wurde er 2020 zu einer langjährigen Haftstrafe verurteilt. Die Anschuldigungen gegen ihn lösten die weltweite #MeToo-Bewegung aus, die den Fokus auf das weitverbreitete Problem sexueller Belästigung in vielen Branchen setzte.