Das steckt hinter der Farbwahl von Richard Lugners Grabstein
Der Wiener Baumeister Richard Lugner (✝91) hat auch nach seinem Tod bleibenden Eindruck hinterlassen. Pünktlich zu Weihnachten wurde der von ihm zu Lebzeiten entworfene Grabstein in der Familiengruft am Grinzinger Friedhof aufgestellt. Wie Bild berichtet, wurde der besondere Granitstein in "Lugner-Rot" aus Indien importiert und spiegelt die ungewöhnliche Persönlichkeit des im August 2024 verstorbenen Unternehmers wider. Nach monatelangen gesundheitlichen Problemen war Richard in seiner Villa in Wien-Döbling verstorben. Wenige Wochen vor seinem Tod unterzog er sich noch einer schweren Herzoperation.
Die Wahl der roten Farbe für sein letztes Bauwerk war keine Zufälligkeit, sondern ein Spiegel seiner beruflichen und persönlichen Identität. "Der Grabstein ist sein Wunsch gewesen. Der passt absolut zu seinem Leben und zu seinem Sterben. Das ist seine Farbe und Richard muss sich dort ja wohlfühlen", erklärte seine vierte Ehefrau Christina "Mausi" Lugner (59) der Zeitung. Braunrot – genauer gesagt der Farbton RAL 3011 – wurde über Jahrzehnte hinweg zu seinem Markenzeichen. Dies geht auf seine Anfangszeit als Unternehmer zurück, als er mit nur einem Hilfsarbeiter seine Baufirma gründete und sowohl sein erstes Auto als auch sein erster Lastwagen in diesem Farbton lackiert waren. Seitdem begleitete ihn diese Farbe auf seinem erfolgreichen Weg.
Richard, der vielen als schillernder Gastgeber des Wiener Opernballs bekannt war, hatte zeit seines Lebens einen Sinn für außergewöhnliche Projekte. Neben seiner Karriere als Baumeister und Unternehmer stand er oft mit seinem Privatleben in den Schlagzeilen. Dabei war vor allem die Ehe mit Christina ein Dauerthema in den Medien. Trotz der Trennung im Jahr 2006 blieb die Verbindung zwischen den beiden offenbar herzlich, wie Christinas liebevolle Worte zum Grabmal zeigen. Richards Hang zur Extravaganz zeigt sich letztlich auch in seinem letzten Bauwerk – ein Denkmal, das so individuell ist wie der Mann selbst.