Schauspieler Tan Caglar wohnt mit 44 noch bei seinen Eltern
Tan Caglar, bekannt aus der ARD-Serie In aller Freundschaft, offenbart ein sehr persönliches Detail aus seinem Leben: Der Schauspieler, der in der Serie den Chirurgen Dr. Ilay Demir verkörpert, wohnt nach wie vor bei seinen Eltern. "Ja, ich habe den Absprung verpasst, aber wir Türken wohnen halt gerne bei Mama", scherzt Tan im Interview mit Bunte. Dass dies bei seinem Vorhaben, doch irgendwann noch die Partnerin fürs Leben zu finden, eine Hürde darstellen könnte, sei ihm durchaus bewusst, erklärt der gebürtige Hildesheimer.
Der Grund für das Leben bei seinen Eltern sei jedoch nicht nur kultureller Natur. Tan betont im Gespräch mit dem Magazin, dass er sich verantwortlich dafür fühle, seine Eltern zu unterstützen, insbesondere da sein Vater mittlerweile an Demenz erkrankt sei. Hinzu komme die Tatsache, dass die aus der Türkei stammenden Eltern des Schauspielers eigentlich längst in ihre Heimat zurückkehren wollten, diesen Plan jedoch für ihn verwarfen. Tan lebt mit der Wirbelsäulenerkrankung Spina bifida und sitzt seit seinem 25. Lebensjahr im Rollstuhl. Seine Eltern würden sich eine bessere medizinische Versorgung für ihren Sohn in Deutschland wünschen. Der Schauspieler erklärt dankbar: "Meine Eltern haben für mich ihr Leben geopfert."
Neben seiner Arbeit als Schauspieler, unter anderem in der Tatort-Reihe, ist Tan auch als Comedian tätig und setzt sich in seinen Auftritten humorvoll mit seinem Leben im Rollstuhl auseinander. In seinem aktuellen Solo-Programm "Geht nicht? Gibt's nicht!" beleuchtet er die Herausforderungen des Alltags, aber auch die Missverständnisse, mit denen er als Rollstuhlfahrer immer wieder zu kämpfen hat. Dabei kombiniert er persönliche Erlebnisse mit scharfsinnigem Witz, um Stereotype zu bekämpfen und sich für Inklusion in der Gesellschaft starkzumachen.