Matthew Perrys Arzt habe ihm mit Ketamin nur helfen wollen

Matthew Perrys Arzt habe ihm mit Ketamin nur helfen wollen

- Carina Bukenberger
Lesezeit: 2 min

Im Fall des verstorbenen Matthew Perry (✝54), der im Oktober 2023 Berichten zufolge durch eine versehentliche Überdosis Ketamin ums Leben kam, stehen aktuell fünf Menschen vor Gericht. Unter den Angeklagten befinden sich zwei seiner behandelnden Ärzte. Während sich einer von ihnen bereits als mitschuldig am Tod des Friends-Schauspielers bekannte, plädiert der andere auf unschuldig. Laut der Anklage, die People vorliegt, soll der Arzt über einen Monat hinweg 20 Ketamin-Fläschchen im Wert von über 50.000 Euro an Matthew verkauft haben. Der Anwalt des Mediziners pocht jetzt vor Gericht jedoch auf die Unwissenheit seines Mandanten: "Er war nur darum bemüht, Matthew Perry zu helfen und dessen Beschwerden zu lindern."

Die Ermittler sehen offenbar klare Hinweise darauf, dass die beschuldigten Ärzte sehr wohl wussten, welchen Schaden ihre vermeintliche Hilfe anrichten konnte. In der neuen Dokumentation "Matthew Perry: Eine Hollywood-Tragödie" führt der US-Anwalt Martin Estrada aus, dass Textnachrichten und Belege darauf schließen lassen, dass die Mediziner das Ganze als finanzielle Chance verstanden. In Chats soll von einer "goldenen Gelegenheit" gesprochen worden sein. Besonders im Kontrast zu der Erklärung, man habe Matthew mit dem Ketamin nur helfen wollen, stand auch die Nachricht: "Ich frage mich, wie viel dieser Trottel bezahlen wird."

Matthew, weltweit bekannt für seine ikonische Rolle als Chandler Bing in "Friends", hatte sein Leben lang mit Suchterkrankungen zu kämpfen. Bereits während der Dreharbeiten der Kultserie kämpfte er mit Alkohol- und Medikamentenabhängigkeit – zeitweise nahm er bis zu 55 Vicodin-Tabletten am Tag und wog nur noch 66 Kilogramm. In seinem Buch "Friends, Lovers, and the Big Terrible Thing" schilderte er eindrucksvoll seinen langen Kampf gegen die Sucht, zahlreiche Entzüge und seinen Wunsch, anderen Betroffenen zu helfen. Sein Tod löste weltweit Trauer aus und lenkte erneut Aufmerksamkeit auf die großen Gefahren von Substanzmissbrauch in Hollywood.

Matthew Perry im November 2022
Getty Images
Matthew Perry im November 2022
Matthew Perry und Courteney Cox im November 2005
Getty Images
Matthew Perry und Courteney Cox im November 2005