Fernab der Realität: Lady Gaga kämpfte mit üblen Psychosen
Lady Gaga hat enthüllt, dass sie vor fünf Jahren mit einer schweren psychischen Erkrankung zu kämpfen hatte. In einem Interview für den Podcast "The Interview" der New York Times sprach die 38-jährige Sängerin und Schauspielerin offen über eine Phase, in der sie an einer Psychose litt und nicht mehr in Kontakt mit der Realität war. "Das hat mich in großem Maße aus dem Leben herausgerissen", erklärte die Musikerin rückblickend. Unterstützung fand sie vor allem bei ihrem Partner Michael Polansky, den sie 2019 kennenlernte. "Er sagte damals zu mir: 'Ich weiß, dass du glücklicher sein könntest, als du es bist', was schwer für mich zu hören war, aber später ein wichtiger Wendepunkt wurde", so die Künstlerin über seine helfenden Worte.
Neben ihrer Erfahrung mit der Psychose sprach Lady Gaga auch über die Herausforderungen, sich zwischen ihrer Bühnenpersönlichkeit und ihrem privaten Ich aufzureiben. Sie erklärte, dass sie lernen musste, die Härte und Intensität ihrer Performances in ihren Alltag zu integrieren, ohne dabei das Gefühl für ihre Authentizität zu verlieren. Ihr aktuelles Album "Mayhem" beschrieb sie als Ausdruck dieses Prozesses, bei dem "zerbrochene Stücke" neu zusammengesetzt werden. Im Gespräch ging Lady Gaga auch auf Probleme der Musikbranche ein. "Es gibt keine Gesetze, die Produzenten überprüfen", warnte sie und wies auf die mangelnde Sicherheit für junge Frauen im Studio hin.
Schon früher machte Lady Gaga kein Geheimnis daraus, wie psychische Erkrankungen ihr Leben beeinflussen. So enthüllte sie traumatische Erlebnisse aus ihrer Jugend, darunter einen sexuellen Übergriff, der zu einer posttraumatischen Belastungsstörung führte. Ebenso thematisierte sie, dass sie zur Bewältigung ihrer psychischen Probleme regelmäßig Medikamente wie Olanzapin einnimmt. "Ich weiß, dass diese Probleme mich manchmal funktionsunfähig machen können", gestand sie 2020 und brachte in ihrem Song "911" ihren Umgang damit musikalisch zum Ausdruck.