Hippie-Ikone Rainer Langhans meditiert gegen Todesangst
Rainer Langhans (84), bekannt als Symbolfigur der deutschen Hippie-Bewegung, hat einen bemerkenswert gelassenen Umgang mit seinem bevorstehenden Tod gefunden. In einem Interview mit RTL sprach er offen über seine Gefühle angesichts der unheilbaren Prostatakrebs-Diagnose, die er bereits 2020 erhalten hat. "Mir geht es bestens, besser denn je", erklärte er überraschend optimistisch. Für ihn sei das Lebensende keine schreckliche Aussicht, sondern eine Chance, das Leben noch einmal intensiver zu spüren: "In dem Augenblick, wo der Tod möglicherweise ein Stück näher rückt, lebt man noch mal auf." Noch beeindruckender ist seine Überzeugung: "Sterben kann auch sehr schön sein."
Gegen die Todesangst meditiert Rainer regelmäßig. Doch seine Einstellung scheint nicht nur spirituell geprägt, sondern eng mit der Unterstützung seiner Weggefährtinnen verbunden. Gisela, Christa und Brigitte – die Frauen seines sogenannten "Harems" – stehen ihm auch jetzt bei und begleiten ihn auf seinem letzten Lebensabschnitt. In ihrer gemeinsamen Münchner Wohnung bilden sie weiterhin eine starke Gemeinschaft, die es ihm ermöglicht, in Gelassenheit der Zukunft entgegenzublicken. Auch Ärzte zeigen sich erstaunt über den körperlichen Zustand des 84-Jährigen, denn abgesehen von seinem Krebs sei er "supergesund". Rainer sieht die Zeit, die ihm bleibt, als kostbares Geschenk und ist dankbar für die Kraft, die ihn derzeit trägt.
Rainer, der ab 1967 als Teil der "Kommune I" zusammen mit Uschi Obermaier (78) Berühmtheit erlangte, hat sich immer durch seine alternativen Lebensentwürfe hervorgetan. Seine offene Lebensweise, darunter der "Harem", und seine spirituelle Weltanschauung prägten sein Dasein auch in schwierigen Zeiten. Bereits früher hatte er berichtet, dass die Diagnose seine Lebensgeister geweckt habe. Auch diese positive Einstellung macht den ehemaligen Dschungelcamp-Teilnehmer, dessen Dasein und Denken seit jeher ungewöhnlich sind, zu einer Ausnahmefigur der deutschen Zeitgeschichte.