Scarlett Johansson fühlte sich früher oft objektifiziert
Scarlett Johansson (40) hat in einem Interview überraschende Einblicke in ihre Karriere gegeben und dabei auch über schwierige Phasen gesprochen. Im Podcast "Armchair Expert" erklärte die Schauspielerin, sie habe sich in jungen Jahren häufig objektifiziert gefühlt und zudem in stereotype Rollen gedrängt gesehen. Besonders in ihrer Anfangszeit in Hollywood sei sie oftmals auf ihr Äußeres reduziert worden. Obwohl sie in maßgeblichen Filmen wie "Match Point" brillierte, habe sie sich lange nicht ernst genommen gefühlt. Ein prominentes Beispiel dafür ist ihre Rolle in dem gefeierten Film "Lost in Translation", für die sie mit gerade einmal 18 Jahren neben Bill Murray (74), der bereits über 50 war, auftrat. Dieser Altersunterschied sei innerhalb der Handlung zwar nebensächlich gewesen, dennoch habe er das Klischee um ihre Besetzung verstärkt. Scarlett erklärte, sie habe sich damals in einer "Phase der Hypersexualisierung" gefangen gesehen, was sie dazu brachte, ihre Berufswahl zu hinterfragen.
"Ich wurde in ein Klischee gedrängt, sodass mir kaum noch Rollen angeboten wurden, die meinen Interessen entsprachen", verriet sie laut Variety. Dieses Bild der verführerischen Frau habe sie vor große Herausforderungen gestellt: "Ich dachte, die Leute glauben wahrscheinlich, ich bin schon 40, ich sei älter und schon ewig im Geschäft." Laut Scarlett habe dieser Druck sie damals sogar glauben lassen, dass ihre Karriere praktisch beendet sei: "Ich dachte: 'Das ist also dein Berufsweg, das sind die Rollen, die du gespielt hast.' Und ich fragte mich: 'War's das jetzt?'" Doch anstatt aufzugeben, schaffte sie es, sich durch mutigere Projekte aus diesem engen Rollenschema zu lösen. Charaktere wie jene der Black Widow im Marvel-Universum oder Independent-Produktionen wie der viel diskutierte Science-Fiction-Film "Under the Skin" halfen ihr dabei, als vielseitige Schauspielerin wahrgenommen zu werden.
Heute gehört Scarlett zu den erfolgreichsten und angesehensten Schauspielerinnen der Branche. Ab dem 29. Mai ist sie in "Der Phönizische Meisterstreich" zu sehen, dem neuen Film von Indie-Ikone Wes Anderson. Anfang Juli mischt sie in Jurassic World mit. Neben Lob für ihre Talentvielfalt erlangte sie internationale Anerkennung mit zwei Oscar-Nominierungen im Jahr 2020: als beste Hauptdarstellerin in "Marriage Story" und als beste Nebendarstellerin in "Jojo Rabbit". Auch ihr Privatleben scheint gefestigt. Mit ihrem Ehemann Colin Jost (42), einem Komiker und Schauspieler, zieht sie zwei Kinder groß. Trotz der Höhen und Tiefen ihrer Karriere bleibt Scarlett ein Vorbild für viele Frauen in der Filmindustrie, die für mehr Vielfalt und weniger Stereotypen kämpfen.