

George R. R. Martin hat keine Zeit für "The Winds of Winter"
George R. R. Martin (76), der Schöpfer der weltberühmten Fantasy-Buchreihe "Das Lied von Eis und Feuer", hat in einem neuen Interview mit Times Einblicke in sein zähes Vorankommen mit "The Winds of Winter" gegeben. Der sechste Band der Reihe, die insgesamt sieben Schmöker umfassen sollte, ist seit nunmehr 13 Jahren überfällig. George erklärt, dass ihn zahlreiche andere berufliche Verpflichtungen immer wieder davon abhalten, den Roman zu vollenden. "Es ist der Fluch meines Lebens", gibt der Schriftsteller zu, der mit seinen Werken die Vorlage für die preisgekrönte Serie Game of Thrones lieferte, und fügt hinzu: "Es gibt auch Dinge, die mich ablenken. Ich habe eine Deadline für eine der HBO-Serien und andere Sachen zu tun."
Trotz zahlreicher Nebenprojekte, darunter sein eigener Buchladen und ein Kino, betont George, dass diese nicht maßgeblich zur Verzögerung des heiß ersehnten sechsten Bandes beigetragen hätten. Dennoch scheint der berühmte Autor nicht nur von Arbeit, sondern auch von Trauer geplagt zu sein: Der Verlust enger Freunde und Kollegen in den letzten Jahren habe ihn emotional stark mitgenommen. Zusätzlich vermuten einige Fans, dass die großen Kontroversen rund um die letzte Staffel von "Game of Thrones" seine schriftstellerische Motivation negativ beeinflusst hätten. Ursprünglich hatte George nach eigenen Angaben versucht, den Roman parallel zur Serie fertigzustellen, sei aber früh an dieser selbst gesetzten Deadline gescheitert.
George, der mittlerweile 76 Jahre alt ist, hat zwar mit der ein oder anderen Schreibblockade zu kämpfen – untätig ist er aber keineswegs. Der Autor mit der markanten Mütze jongliert derzeit gleich mehrere Projekte: Als ausführender Produzent ist er maßgeblich an HBOs House of the Dragon beteiligt, dem Prequel zur Erfolgsserie "Game of Thrones". Auch die nächste Adaption aus seinem Kosmos, "A Knight of the Seven Kingdoms", entsteht unter seiner kreativen Aufsicht. Privat pflegt der Brite eine tiefe Loyalität zu Weggefährten aus früheren Tagen. Besonders die Freundschaft zum kürzlich verstorbenen Science-Fiction-Autor Howard Waldrop lag ihm am Herzen: George veröffentlichte posthum eine Sammlung von dessen Werken und bezeichnete ihn als einen der meist unterschätzten Genies des Genres.