Staatsanwalt rügt Carmen Geiss nach öffentlicher Täterjagd
Carmen Geiss (60) und ihr Ehemann Robert (61) wurden vor wenigen Wochen in ihrem Anwesen bei Saint-Tropez Opfer eines brutalen Raubüberfalls. Um die Suche nach den Tätern voranzutreiben, wandten sich Carmen und Robert via Instagram an ihre Follower. Nachdem sie schon Videoaufnahmen des Raubüberfalls auf der Social-Media-Plattform gepostet hatten, fahndete das Millionärspaar unter Nennung der Namen zweier Männer auf eigene Faust nach den Tätern. Die Veröffentlichung der Klarnamen möglicher Tatverdächtiger ist nicht nur juristisch heikel: Offenbar erschwert die mediale Suche sogar die Ermittlungen.
Wie auch in Deutschland gilt in Frankreich die Unschuldsvermutung. Zudem hat das Land strenge Datenschutzvorschriften, weshalb die Veröffentlichung der beiden Namen in den Medien die Persönlichkeitsrechte der zwei Männer verletzt haben könnte. Obwohl der "Fahndungsbeitrag" von Carmen mittlerweile gelöscht wurde, zeigte sich Staatsanwalt Pierre Couttenier über das Vorgehen der 60-Jährigen genervt. Auf F.A.Z.-Anfrage wetterte er: "Wenn diese Dame sich in den sozialen Netzwerken etwas zurückhalten würde, würde das die Ermittlungen wirklich erleichtern."
Neben ihren Fahndungsbemühungen haben die Geissens nach dem erschreckenden Überfall weitere Konsequenzen gezogen. Eine neue Alarmanlage und ein Sicherheitsteam, das rund um die Uhr ein Auge auf das Anwesen wirft, sollen ihnen verstärkten Schutz bieten. Darüber hinaus werden die TV-Stars laut Bild seit dem 23. Juni von einem persönlichen Leibwächter begleitet. Der ausgebildete Spezialist soll sicherstellen, dass sie nicht erneut Opfer eines Angriffs werden.