Influencer-Steuer-Taskforce: Streamer haben wenig Mitleid
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Influencer-Steuer-Taskforce: Streamer haben wenig Mitleid

- Jannike Wacker
Lesezeit: 2 min

In Nordrhein-Westfalen rührt eine Taskforce des Finanzamtes derzeit die Influencer-Szene auf. Der Grund: Dem Bundesland gehen jährlich Hunderte Millionen Euro flöten, weil diverse Influencer dem Finanzamt Einnahmen, zum Beispiel durch Werbung, nicht korrekt melden. Das geht auch an der deutschen Streamer-Szene nicht vorbei. Die Streamer scheinen aber wesentlich sorgfältiger mit ihren Steuern umzugehen und haben wenig Mitleid. In einem Twitch-Stream warnt unter anderem Max Schradin (47) seine Community ganz deutlich: "Wer Steuern im großen Stil hinterzieht, bescheißt die Gesellschaft – uns alle." Genau wie Max erklärt auch Sascha Hellinger (30) alias unsympathischTV, dass vielen nicht bewusst sei, dass auch jedes Werbegeschenk angegeben werden muss. "Ich sage euch, was gerne mal vorbeigeht, aber auch als Steuerhinterziehung gilt, ist, wenn zum Beispiel Creator was zugesendet bekommen und das nicht angeben", meint Sascha.

Max geht da schon härter mit den Influencern ins Gericht: "Du kannst nicht einfach sagen: 'Rolex hier, Auto da – danke fürs Geschenk.' Du musst das alles angeben." Für den 47-Jährigen ist ganz klar, man dürfe das Finanzamt niemals unterschätzen. Sein Kollege und Twitch-Star Papaplatte (28) sieht das Problem allerdings noch ganz woanders – nämlich gar nicht nur bei Influencern, sondern vor allem in der Reality-TV-Bubble. "Ich glaube, ein großer Schaden passiert bei diesen Trash-TV-Leuten. Weil in meinem Kopf sind das so Leute, die dann sagen: 'Ja, das merkt keiner, dass Temptation Island 60.000 [Euro] überwiesen hat'", überlegt er. Unter seinen Twitch-Kollegen wisse er jetzt niemanden, der "so krank auf seine Steuern scheißt".

Einer der bestverdienenden und vermutlich auch reichsten Streamer Deutschlands ist MontanaBlack (37). Eine Meinung zu den vermeintlichen Steuerhinterziehungen hat auch er. Er wundert sich vor allem über die vom zuständigen Ministerium angegebene Summe von etwa 300 Millionen Euro hinterzogenen Steuern. "Es gibt keinen Influencer in Deutschland, der mit legalem Influencer-Business 300 Millionen gemacht hat. Nicht mal alle zusammen, die Top fünf in Deutschland, haben 100 Millionen verdient", ist er sicher. Allerdings bezieht sich die Summe laut dem Ministerium auf die Gesamtheit und nicht auf einen einzelnen Influencer. Welche Netzstars genau betroffen sind, ist größtenteils nicht bekannt. Lediglich Laura Maria Rypa (29) gab bei Instagram zu, geprüft zu werden. Weil sie ihre Steuern aber immer ordentlich mache, bleibe sie dabei gelassen.

Collage: Max Schradin und Sascha Hellinger
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Collage: Max Schradin und Sascha Hellinger
Papaplatte mit seiner Freundin Masha, Juni 2024
Instagram / papaplatte
Papaplatte mit seiner Freundin Masha, Juni 2024
MontanaBlack bei der Baller League 2024 in Köln
ActionPress / Panama Pictures
MontanaBlack bei der Baller League 2024 in Köln
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