Bud Spencer lacht noch immer über seine Filme
Er wirkt wie ein gemütlicher Großvater, der seine bemerkenswerte Geschichte erzählt. Bud Spencer (81) sieht man sein Alter an, was keine Schande ist. Er wirkt etwas müde, aber ebenso eloquent, während er über seine Schwimmkarriere, die vielen Wendungen in seinem Leben und die heutige Sicht auf sein Schaffen plaudert.
Promiflash traf Buddy in Berlin. Anlass dafür gab es in doppelter Hinsicht: Zunächst einmal erscheint in Kürze sein neues Hörbuch, in dem sein Buch „Mein Leben, meine Filme – die Autobiographie“ von Oliver Korittke (43) gelesen wird. Ebenfalls gibt es zum ersten Mal ein Filmfestival in Deutschland mit den Filmen von Bud Spencer und Terence Hill (72), die teilweise zum ersten Mal seit rund vierzig Jahren wieder auf der großen Leinwand zu sehen sind. Zur Eröffnung des Festivals und zur Lesung aus seinem Buch kamen zahlreiche, begeisterte Fans des Altstars. Einen Monat lang laufen Buddys Streifen täglich – auf stolze 118 Filme habe er es mittlerweile gebracht, erzählt er stolz im Interview.
Eine große Zahl und eine lange Zeit. Kann Bud Spencer denn nach so vielen Jahren überhaupt noch über seine Filme lachen? „Ja, natürlich. Ich mache Filme, um andere zum Lachen zu bringen. Wenn ich selbst darüber lachen kann, dann können es andere auch.“ Lachen tut er gerne. Und das Leben nicht besonders ernst nehmen. „Sch**ß drauf“ sei sein Lebensmotto; er habe in seinem Alter gelernt, dass man nicht alles zu ernst nehmen dürfe.
Eigentlich sollte ja auch alles ganz anders bekommen. „Ich wollte ja einfach nur Chemiker werden“, verrät er. Das war seine ursprüngliche Absicht und er schrieb sich bereits als 17-Jähriger an der Universität ein, womit er der jüngste Student Italiens war. Dann machte Carlo Pedersoli, wie Spencer mit bürgerlichem Namen heißt, allerdings überraschend Karriere als Schwimmer und schaffte es sogar bis zu den Olympischen Spielen. Schließlich – einige Jahre später – kam der Anruf eines Regisseurs, der ihn von seiner Zeit als Schwimmer kannte. Dieser brauchte einen hünenhaften Hauptdarsteller für einen Western. Bud hatte Geldsorgen und willigte ein. „Ich sagte ihm, dass ich vier Millionen Lire für den Film haben möchte.“ Dies sind umgerechnet in etwa 2.000 Euro und so hoch war die Summe der Schulden, die er damals abbezahlen musste. Dem Regisseur war das für einen Schauspieler ohne Erfahrung allerdings deutlich zu viel. Er lehnte zunächst ab. „Aber dann rief er doch wieder an. Er hatte niemand anderes gefunden. So wurde schließlich Bud Spencer geboren.“
Und im Endeffekt merkt man doch, dass Buddy auf sein Lebenswerk sehr stolz ist, auch wenn er sich gar nicht als Schauspieler sehe, sondern mehr als Charakter. Im Endeffekt habe er mit Terence Hill nur dasselbe getan, wie zuvor Stan Laurel (†74) und Oliver Hardy (†65). „Sie waren das Original, wir haben nur imitiert.“ Aber das richtig gut! Die actionreichen Prügeleien in seinen Filmen begeistern immerhin noch immer zahlreiche Fans, gerade in Deutschland. Deswegen wird in Kürze sogar ein Schwimmbad nach dem Italiener mit den hämmernden Schlägen benannt, worauf er selbst sehr stolz sei.
Ob er selbst schon einmal jemanden in der Hitze des Gefechts umgehauen hat? Bud Spencer lächelt: „Beim Sport schon“, antwortet er. Mehr dazu verrät er allerdings nicht.