No Angel Nadja Benaissa auf AIDS-Gala geehrt
„Vergessen ist ansteckend“ so lautet das Motto der Reminders Day AIDS-Gala, die sich gestern Abend zum zehnten Mal jährte. In Berlin kämpften wieder etliche Stars gegen das Vergessen an, unter anderem Jochen Schropp (32), der zusammen mit Kollegin Jessica Witte-Winter (39) durch die Veranstaltung führte. Auch Berlins Bürgermeister Klaus Wowereit (57) ließ sich die Veranstaltung für den guten Zweck nicht nehmen. Schließlich durfte er ja auch eine Laudatio halten, denn wie immer wurde auch in diesem jahr wieder der „Red Award“ verliehen. Glückliche Preisträgerin 2011 ist die amerikanische Fotografin Nan Goldin (57).
Die ist vor allem für ihre schockierenden, unzensierten Fotos bekannt. Auch sie hat schon viele Freunde durch AIDS und HIV verloren. Doch in ihrer Rede stellte sie klar: „Hoffentlich dauert es nicht weitere zehn Jahre, bis sich in Sachen Aufklärung und Chancengleichheit etwas tut.“ Bis heute ist die Krankheit unheilbar und eine Ansteckung beim Geschlechtsverkehr lässt sich nur durch Kondome verhindern. Leider gibt es auch in der heutigen Zeit noch immer zu viele Neu-Ansteckungen mit dem HI-Virus. Auch die ehemalige No Angels-Sängerin Nadja Benaissa (29) ist HIV-positiv. Die Öffentlichkeit erfuhr dies allerdings durch den Prozess, der Nadja gemacht wurde, da sie mehrere Männer wissentlich mit HIV infiziert haben soll. Doch davon hat sie sich nicht unterkriegen oder gar aus der Öffentlichkeit drängen lassen. Und genau für diesen Mut wurde sie ebenfalls geehrt. Laudatorin Cori Obst ist selber seit mehreren Jahren HIV-positiv und machte dies vor zehn Jahren bekannt. Auch sie fand klare Worte. HIV-positive Menschen seien solange mit ihrer Erkrankung „erpressbar“, bis die Allgemeinheit eine andere Einstellung zu dem Thema habe. Anschließend stellte Nadja ihre Sangeskünste unter Beweis.
Nach den Verleihungen gab es sowohl was fürs Auge, als auch was für die Ohren. Zuerst stellten das Label „MEK USA DNM“ eine neue Jeans-Kollektion vor, dann folgte elegante Abendmode von Stephan Pelger und leichte Bekleidung von Irene Luft. Danach rockten Mimi Westernhagen und ihre Band „The Mad Noise Factory“ das Berliner E-Werk und sorgten für ordentlich Stimmung. Nach so viel Rock brachte dann Alex Luna, der das Publikum mit dem „Titanic“-Schmachtsong „My Heart will go on“ und seiner frauenähnlichen Stimme begeisterte. Danach wurde es dann wieder schrill, denn dann präsentierte Oleg Lazó seine Modenschau unter dem Motte „Gay not Grey“. Und grau waren die ungewöhnlichen Models wirklich nicht. In buntem Lack und Leder sorgten sie für Jubelrufe im Publikum. Die russische Rockdiva Victoria Unikel (34) machte ihrem Namen alle Ehre und legte mit ihrem futuristischen Cello eine gelungene Performance ab.
Mitte der 90-er Jahre war die Band „Sin With Sebastian“ für ihren Hit „Shut Up And Sleep With Me“ bekannt. Jetzt meldet sich der sündige Sebastian zurück. „That's All? (I'm not satisfied)“ war nur eins der Stücke, die sie zum Besten gaben. Anschließend wollte auch noch Läster-Schwester Nina Queer das Publikum mit einem Vollplayback verzaubern, scheiterte aber leider an der Technik und verschwand schnell wieder von der Bühne. Eine wirklich gelungene Gala, die – getreu dem Motto - bestimmt nicht so schnell vergessen wird!