Satanist sitzt in polnischer "The Voice"-Jury!
Die polnische Variante der The Voice-Castingshows hat schon jetzt einen handfesten Skandal vorzuweisen. Während hierzulande Nena (51), Xavier Naidoo (39), Rea Garvey (38) und zwei Musiker von The BossHoss in der Jury von The Voice of Germany sitzen und damit zwar auf etwas rockigere, beziehungsweise souligere Musiker gesetzt wurde, wählte man in Polen jemanden als Coach aus, der sich noch etwas härteren Klängen verschrieben hat. Adam Darski (34), genannt Nergal, ist nämlich der Frontmann der polnischen Black-Metal-Band Behemoth. Hinzukommt noch: Er ist bekennender Satanist und zerriss auf einem seiner Konzerte sogar eine Bibel auf der Bühne. Für diese Aktion wurde er wegen Verunglimpfung religiöser Gefühle angeklagt, wurde jedoch freigesprochen.
In dem sehr katholischen Land ist man absolut nicht begeistert von dem Juror, der seit gut einem Monat im TV zu sehen ist, und so laufen konservative Politiker und Gläubige Sturm gegen Nergal und die Castingshow-Macher. Es wurden nun sogar nach der Sonntagsmesse von einigen konservativen Priestern Unterschriften gegen den „The Voice of Poland“-Coach gesammelt, wie welt.de berichtet. Bischof Wieslaw Mering rief sogar Priester und Gläubige dazu auf, die Fernsehgebühren aus Protest nicht mehr zu bezahlen und schrieb in einem Brief an die Leitung des Fernsehsenders TVP: „Die Beschäftigung eines bekennenden Satanisten, eines Menschen ohne Kultur, im öffentlichen Fernsehen überschreitet alle Grenzen des Anstands.“
Doch angesichts der bisher ausgestrahlten Folgen scheint die Sorge, dass der Musiker seine Ansichten einem breiten Publikum kundtut, eher unbegründet. Er gibt sich nämlich sehr freundlich und umgänglich, macht den Kandidaten Mut - so gar nicht, wie sich die Gesellschaft einen Satanisten vorstellt. Nergal selbst kann die Aufregung um seine Person auch so gar nicht verstehen, ist aber auf eine gewisse Weise erfreut, dass er so stark diskutiert wird, wie er gegenüber dem polnischen Magazin Newsweek sagt: „Ich vergebe ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun. Die ganze Aufregung ist nur Werbung für mich und meine Ansichten, die ihrer Meinung nach schlecht und gefährlich sind. Danke schön und bitte mehr davon!“