Blutzbrüdaz: Kein Schauspielunterricht für Sido
Als der Berliner Rapper Sido (31) zum ersten Mal in die Öffentlichkeit trat, waren Negativschlagzeilen vorprogrammiert. Seine Texte, sein Auftreten, sein Umfeld: alles wenig gesellschaftsfähig. Dies schien dem einstigen Rüpel aber wenig auszumachen, er fand sich „real“ und zog strikt seine Linie durch. Mit Erfolg, wie sich heute zeigt.
Immerhin zählt Sido zu den berühmtesten Rappern Deutschlands und hat es geschafft, durch seine Musik die Massen zu begeistern. Seit diesem Jahr ist aber noch ein Berufszweig dazugekommen, denn sein Kinodebüt „Blutzbrüdaz“ feierte am 29.12.2011 mit ihm in der Hauptrolle Premiere. Der Zeitschrift TV Movie verriet Sido, wie es zu seinem Exkurs in die Schauspielerei kam: „Davon habe ich schon als kleiner Junge geträumt. Als dann Produzent Oliver Berben (40) vor fünf Jahren auf mich zukam, sagte ich sofort: Super, machen wir!“ Und wie er machte, denn nicht nur, dass Sido vor der Kamera mitwirkt, auch am Drehbuch ist er maßgeblich beteiligt.
„Mir wurden zwei Drehbuchautoren zur Seite gestellt. Die habe ich durchs Viertel geführt, ihnen erzählt, wie es früher so war. Es sollte ein authentischer Musikfilm werden – wer hätte ihn besser erzählen können als ich?“ Sido ist sogar derart im Thema, dass er noch nicht einmal Schauspielunterricht benötigte: „Zwei Stunden. Dann sagte mein Coach: Der kriegt das hin!“ Damit hatte der Lehrer wohl recht, denn bereits im Trailer lässt sich erahnen, dass Sido nicht nur rappen kann.
Mit seinem Kollegen Bushido (33), der ebenfalls schon auf der Leinwand in „Zeiten ändern dich“ zu sehen war, möchte er sich aber nicht vergleichen. „Mein Vorteil ist: Ich übertreffe die Erwartungen. Bushido hat diese dagegen nicht erfüllt. Die Leute dachten, dass das, was er in seinen Songs sagt, auch im Film vorkommt. So wars aber nicht. Es ist eine Verfilmung seines Lebens, eine Biografie – dafür aber ist der Film wirklich gut gemacht.“ Ob, und wenn, wie sehr Sido die Erwartungen an ihn übertreffen wird, zeigt sich spätestens im neuen Jahr, nachdem sein Film in den deutschen Kinos angelaufen ist.