Gefloppt? So verlief musikalisches Comeback von Gil Ofarim
Gil Ofarim (42) ist zurück auf der Bühne: Der Musiker spielte am Donnerstagabend ein Klubkonzert in Bochum und stellte sich damit erstmals seit dem Antisemitismus-Skandal wieder seinem Publikum. Rund 200 Fans kamen in den Klub Matrix, um den Künstler live zu erleben. Es war sein erster Auftritt nach fast drei Jahren Pause. Trotz der eher kleinen Kulisse zeigte sich der Musiker sichtlich bewegt: "Ihr habt keine Ahnung, wie viel es mir bedeutet, dass das heute stattfindet und dass ihr heute Abend hier seid", rief er den Anwesenden entgegen. Obwohl Gil bereits einen kleineren Saal des Veranstaltungsortes gewählt hatte, war auch dieser nicht ausverkauft. Mit den anwesenden Fans feierte der 42-Jährige für rund zwei Stunden.
Mit einem Mix aus neuen und älteren Songs wie "Korrektur der Zeit" sowie Liedern seines Albums "Alles auf Hoffnung" hielt Gil den Auftritt durchgehend persönlich und nahbar. Zu seinem neuen Song erklärte er rührend: "Man kann nicht die Zeit zurückdrehen. Man kann Zeiten und Sachen, die geschehen sind, nicht verändern. Aber man kann trotzdem eins machen: Nicht aufgeben." Dass der Neustart nicht einfach verlaufen würde, war auch durch die Reaktionen im Netz deutlich geworden. Nach seiner Ankündigung, wieder aufzutreten, erntete der Musiker im Vorfeld teils heftige Kritik.
Auch der Veranstalter Dirk Zimmer wurde von wütenden Usern im Netz kritisiert. Im Gespräch mit t-online verteidigte dieser aber die Entscheidung, Gil auftreten zu lassen. "Jeder hat in seinem Leben schon einmal gelogen und eine zweite Chance verdient." Der Auftritt fand wegen der Anfeindungen im Netz unter hohen Sicherheitsvorkehrungen statt. Auch die Polizei war vor Ort und fuhr regelmäßig Streife, um die Lage zu überwachen.