Jennifer Hudson: Angeklagter verweigert Aussage
Es ist der derzeit wohl medienwirksamste Mordfall, der in den USA verhandelt wird. Das tragische Familienschicksal von Jennifer Hudson (30) hat die Menschen weltweit bewegt, sodass der Prozess gegen den mutmaßlichen Täter William Balfour für jede Menge Furore sorgte und alle darauf warten, dass endlich ein Urteil gefällt wird.
Dieser Moment könnte schon bald kommen, denn die Beweisaufnahme ist jetzt offiziell abgeschlossen. Obwohl keine Fingerabdrücke auf der Tatwaffe gefunden wurden, die eindeutig dem Angeklagten zugeordnet werden konnten, scheint die Beweislast erdrückend. Die Anwälte der Hudson-Familie haben alles in ihrer Macht stehende getan, um Klarheit ins Dunkel zu bringen und vor Gericht 83 Zeugen aussagen lassen, darunter auch Jennifer Hudson selbst. Die Verteidigung hingegen watete mit lediglich zwei Zeugen auf, die für die Entlastung sorgen sollten. Nicht einmal der Beschuldigte selbst wollte vor der Jury eine Stellungsnahme abgeben und hat darauf verzichtet, sich vor Gericht befragen zu lassen.
Für einen Laien könnte das ein Zeichen für seine Schuld sein, für Rechtsexperten ist diese Zurückhaltung jedoch ein typisches Vorgehen. Der Angeklagte – ob schuldig oder nicht – habe meist zu viel zu verlieren, um das Risiko eines Kreuzverhörs einzugehen. Damit sind die Zeugenbefragungen abgeschlossen. Heute werden die Anwälte ihre Schlussplädoyers vortragen.