Verspottet bei DSDS: Rentner (69) klagt gegen RTL!
Für die meisten bedeutet Dieter Bohlens (58) Castingshow Deutschland sucht den Superstar jede Menge Unterhaltung und Spaß. Nicht aber für den 69-jährigen Rentner Herbert. Denn er wurde aufgrund der Show zum Objekt des allgemeinen Spotts. Doch warum, war er doch gar kein Kandidat der Sendung?
Die Angelegenheit kam durch einen dummen Zufall ins Rollen. Denn während RTL im November 2010 für den Recall auf den Malediven am Strand drehte, befand sich auch der ehemalige Zahntechniker vor Ort – die Meerluft sei gut für seine kranke Lunge, habe sein Arzt ihm erklärt. Offenbar lief er unbewusst in einen für die DSDS-Dreharbeiten abgetrennten Bereich und war deshalb, als die Jury gefilmt wurde, im Hintergrund zu sehen. Das war aber nicht das eigentlich Schlimme. Herbert entschloss sich zur Klage gegen RTL, weil der Sender das Bildmaterial nicht nur ausstrahlte, sondern sich sogar noch über ihn lustig machte! Die Szene wurde nämlich unterlegt von Horrorfilm-Musik und begleitet von einer Off-Stimme, die kommentierte: „Und jetzt, grausam gefährlich, gefräßig – das Monster aus der Tiefe.“ Auch Dieter Bohlen lästerte: „Der sieht aus wie 'ne Flasche Bier.“ Zwar wurde über Herberts Gesicht ein dünner, schwarzer Balken gelegt, aber offenbar wurde der Mann dadurch nicht unkenntlich genug gemacht.
Für den Niederösterreicher ging zu Hause nämlich die Tortur erst los – auch da ging der Spott weiter, weil so viele ihn gesehen und erkannt hatten. Wie er dem Kurier erzählte, musste er sich ständig Dinge anhören wie: „Guck mal, das Monster aus der Tiefe.“ Sogar vom Chef seiner Lebensgefährtin wurde er auf die Angelegenheit angesprochen und aus Deutschland meldete sich sogar nur aus diesem Grund nach Ewigkeiten sein Cousin, mit dem er keinen Kontakt hatte, bei ihm. Die schlimmen Sticheleien und Scherze machten aus dem erholten Urlauber ein Nervenbündel: „Ich konnte nicht schlafen, lag jede Nacht wach, nur wegen so einem Blödsinn.“
Als der 69-Jährige Klage einreichte, zeigte sich RTL relativ einsichtig und war bereit, dem Geschädigten, der psychologische Hilfe brauchte, 9.000 Euro zu zahlen. Doch das reichte diesem nicht, er will vor dem Landesgericht Korneuburg weitere 21.000 Euro Schmerzensgeld einklagen – Grund: Ihm wurde attestiert, dass bei ihm „durch den herabwürdigenden TV-Beitrag ein krankheitswertiges psychiatrisches Störungsbild ausgelöst wurde“. Das Verfahren läuft zurzeit noch. Es bleibt abzuwarten, ob Herbert P. Den gewünschten Betrag zugesprochen bekommt.
