Benjamin von Stuckrad-Barre: Sein Lanz-Bekenntnis!
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Benjamin von Stuckrad-Barre: Sein Lanz-Bekenntnis!

- Promiflash Redaktion

Ausnahmsweise geht es hier nicht um Wetten, dass..? und die seit Tagen viel diskutierte Frage „Kanns der Lanz?“, sondern um das, was allgemein einen guten Moderator ausmacht. Im Promiflash -Interview mit Benjamin von Stuckrad-Barre (37) und Christian Ulmen (37) anlässlich der dritten „Stuckrad-Barre“-Staffel wollten wir von den beiden wissen, was sie sich denn so im Fernsehen anschauen. Dabei verrieten sie uns, welche Moderatoren sie besonders schätzen und wen sie als total schrecklich empfinden. Benjamin von Stuckrad-Barre guckt sich sämtliche Talkshows im TV an und ist ganz besonders von Markus Lanz (43) angetan:

„Ich find Markus Lanz ganz toll. Das kann glaube ich sonst niemand im deutschen Fernsehen. So fünf bis sieben Leute sehr unterschiedlicher Art dort sitzen zu haben und die alle miteinander ins Gespräch zu bringen. Dafür, dass er so viele Sendungen pro Woche macht, ist er extrem gut vorbereitet. Er hat zwar Karten, aber er weiß auch, was auf den Karten steht. Karten nützten einem ja nichts, wenn man es nachlesen muss, wie zum Beispiel beim Jauch. Der hat das alles im Kopf, kann es wahnsinnig gut zwischenspeichern und es für die nächste Sendung auch wieder löschen.“

Ob er das ironisch gemeint hat? Dieser kurzzeitige Gedanke wurde direkt durch einen Einwurf von Christian Ulmen aufgelöst, denn der ist im Gegensatz zu seinem Kollegen nicht ganz so begeistert von Herrn Lanz:

„Er beherrscht sein Handwerk grandios, stimmt. Und ganz sicher ist er brillant im Auswendiglernen. Das Blöde ist: Genau das sieht man – einen sehr fleißigen Conférencier, der hinterher die Note 1 im Fach Talkshow-Moderation bekommt. Langweilt mich. Bei einem guten Moderator bemerke ich dessen Handwerk gar nicht: Ich erinnere mich hinterher an ein Gespräch und nicht daran, wie toll selten er auf seine Karten geguckt hat. Von erschreckend biederer Ignoranz war seine Totalverweigerung vor einiger Zeit, sich auch nur für eine Sekunde wahrhaftig auf Bushido (34) und Sido (31) einzulassen. Dieses ultraspießige Anti-Gangsterrap-Tribunal war sehr peinlich - und weil Lanz perfekt im Einklang mit des Volkes Stimme palavert, hat das natürlich kaum einer bemerkt.“

Fazit Stuckrad-Barre: „I adore Makus Lanz“. Fazit Ulmen: „I don't!“ Ausnahmsweise sind die beiden hier mal nicht einer Meinung, aber was macht denn nun einen guten Moderator aus?

Ulmen: „Wenn man das Handwerk nicht spürt, also man nicht merkt das er moderiert.“

Benjamin von Stuckrad-Barre nutzte die Gelegenheit, um uns sehr eindrucksvoll das „Anti-Beispiel“ eines Moderatoren zu beschreiben:

„Der schrecklichste Moderator im deutschen Fernsehen ist zum Beispiel Sven Lorig. Der macht so Frühstückfernsehen und ganz viele Quizsendungen im Dritten. Er ist so völlig enthemmt bei irgendwelchen Tieren und Naturwundern, da er einfach nur total bieder seinen Text aufsagt. Er bringt einfach gar nichts mit und ist die komplett abwaschbare Null. Das finde ich am öffentlich-rechtlichen Fernsehen schrecklich, das solche Figuren alles moderieren und man weiß nicht was ihn eignet das zu machen. Vermutlich das Mittelmäßige und das Mittelmäßige finde ich immer uninteressant. Das ist so egal ob er da steht oder nicht. Die Sendungen haben ja auch alle so einen starken Ablauf, das man eigentlich gar keinen Moderator mehr braucht. Eine Persönlichkeit ist da gar nicht mehr verlangt und diese Voraussetzungen erfüllt er.“

Klare Worte und genau wegen dieser unverfälschten Direktheit hat uns dieses Interview auch besonders viel Spaß bereitet. Zwischen dem branchenüblichen „Wir haben uns doch alle lieb“ und den unsäglichen Zensoren, die jede vermeintlich polarisierende Meinungsäußerung im Keim ersticken, ist das mal ein ehrlicher Lichtblick. Ob man die Meinung jetzt teilt oder nicht, bleibt natürlich jedem selbst überlassen, aber für den Mut zum eigenen Wort zu stehen ziehen wir an dieser Stelle mal den Hut.

Interessant ist in diesem Zusammenhang auch die Frage, wie Herr von Stuckrad-Barre den Respekt vor dem eigenen Talkgast definiert:

„Respekt ist für mich eine gute Vorbereitung auf dem Gast, denn wenn er mich nicht interessiert, dann würde ich ihn nicht in meine Sendung einladen. Man muss sich in der Auseinandersetzung auch selbst herausfordern. Zum Beispiel wenn man dem Gast sagt, dass man selbst der größte Idiot ist und ihn dann fragt, wie es ihm denn damit geht.“

Wer sich davon überzeugen wie respektvoll Benjamin von Stuckrad-Barre mit seinen Gästen umgeht oder ob er sich gar selbst ironischerweise als vermeintlicher Idiot darstellt, der hat am kommenden Donnerstag um 23:10 Uhr die Gelegenheit sich auf Tele5 eine eigene Meinung dazu zu bilden.

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