Cinderella-Story: Madonnas Werdegang zum Superstar
"Manchmal denke ich mir: Ich wurde dazu geboren, nach meinem Namen zu leben. Wie könnte ich mit dem Namen 'Madonna' auch anders sein? Ich hätte nur Nonne werden können oder das, was ich nun bin", reflektierte Madonna (55) einmal ihren Werdegang gegenüber Vanity Fair. Als sie Anfang der 80er Jahre im Pop-Olymp aufstieg, war man sich sicher: Hier trällert eine Eintagsfliege, die ihrem Untergang schon bevorsteht. Einer anderen Newcomerin rechnete man zu dieser Zeit deutlich größere Chancen auf eine Superstar-Karriere aus, nämlich Cyndi Lauper (60). Während diese allerdings hinter den Erwartungen zurückblieb, mauserte sich die vermeintliche "Minnie-Maus auf Helium" zur "Queen of Pop". Sie lebt den "American Way of Life" und wurde von der Tellerwäscherin zur Millionärin. Wir sind für euch auf Spurensuche gegangen und haben diese Erfolgsgeschichte durchleuchtet.
Nach anderthalb Jahren an der "University of Michigan" brach die junge Madonna Louise Ciccone ihre Tanzausbildung ab und wollte in New York eine Company finden, in der sie tanzen könnte. Wie die Legende es so will, soll der zukünftige Star im Juli 1978 in New York City angekommen sein. Mit einem dicken Wintermantel, einem Seesack voller Ballett-Kleidung und gerade einmal 35 Dollar in der Tasche, ließ sie sich vom Taxifahrer am Times Square absetzen – das berichtet der Madonna-Biograf J. Randy Taraborrelli. Madonna schien von dem gnadenlosen "Haifisch-Becken New York" nicht eingeschüchtert gewesen zu sein, sondern hatte ihre ehrgeizigen Tänzer-Ziele direkt vor Auge. Indem sie nicht davor zurückschreckte, ihre Mitmenschen zum Wohle der eigenen Karriere zu opfern und den noch so schäbigsten Job als Aktmodel oder Donut-Verkäuferin anzunehmen, überlebte Madonna erbarmungslos in der pulsierenden Großstadt.
Schnell aber bemerkte die ehrgeizige Überlebenskünstlerin, dass die Karriere als Tänzerin noch Jahre auf sich warten lassen könnte. Durch ihren Lover Dan Gilroy (54) sammelte sie erste musikalische Erfahrungen und trat in seiner Band "Breakfast Club" nicht nur als Background-Tänzerin, sondern auch erstmals als Sängerin in Erscheinung. Als sich die singende Tänzerin für ein Engagement bei dem französischen Sänger Patrick Hernandez (64) vorstellte, waren die Verantwortlichen so begeistert von der jungen Frau, dass man sie zu einem eigenen Disco-Star machen wollte. Man lud Madonna nach Paris ein, wo ihr die Dinge aber nicht schnell genug vorangingen. Ohne einen Job, der in der Heimat auf sie warten würde, entschied sie sich kurzerhand, Paris zu verlassen und zurück nach New York zu gehen. Dort nämlich war sie nicht auf andere angewiesen, sondern konnte ihre Karriere selbst in die Hand nehmen.
In seiner Wahlheimat fand der aufstrebende Star schnell zu Dan Gilroy und "Breakfast Club" zurück, zerstritt sich jedoch endgültig mit der Band, als er sich zu sehr in den Vordergrund spielte. Mit der Agentin Camille Barbone schien Madonna schnell eine neue Mentorin gefunden zu haben und nahm mit ihrer Unterstützung die berühmten "Gotham Tapes" auf. Doch auch unter der Leitung ihrer neuen Mentorin schien es der ambitionierten Madonna nicht schnell genug zu gehen, sodass sie auch Camille hinter sich ließ. Diese sagt gegenüber Taraborrelli in Madonna – Die Biographie dazu später: "Sie ist ein Schwamm. Sie saugt auf, was sie kann, nimmt dich nach allen Regeln der Kunst aus und geht dann weiter zu ihrem nächsten Opfer. Ich habe meine ganze Karriere wegen Madonna aufs Spiel gesetzt, und sie hat es beinahe geschafft, mich zu zerstören."
Mit dem Produzenten Steve Bray, den sie noch aus ihrer Heimat Michigan kannte und in New York wieder traf, nahm sie vier Demo-Tapes auf: "Burning Up", "Ain't No Big Deal", "Stay" und "Everybody". Mit jenen Songs zog Madonna durch die Nachtclubs der Stadt und gab eines Nachts dem DJ Mark Kamins (✝57) eine Kopie von "Everybody". Die Leute auf der Tanzfläche waren begeistert und mit ihnen Mark, der Madonna einen Plattenvertrag besorgen wollte. Mit der Bedingung, der Produzent ihres ersten Albums zu werden, stellte er sie bei "Sire Records" vor. Sie erhielt einen Vertrag über zwei Maxi-Singles. Nachdem "Everybody" 1982 ein großer Erfolg wurde, nahm man Madonna für ein Album unter Vertrag. Der Rest ihres phänomenalen Aufstiegs zum wohl größten weiblichen Superstar unserer Zeit, ist in Musik und Bild wohl bestens dokumentiert.
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