Liebe unter Co-Stars - Fluch oder Segen?
Es gibt die unterschiedlichsten Möglichkeiten, einen Partner kennen zu lernen. Es kann beim Ausgehen passieren, über Dritte, in einer alltäglichen Situation, wie etwa bei dem Spaziergang mit dem Hund im Park, oder eben am Arbeitsplatz. Davon können besonders Hollywood-Stars ein Lied singen.
Ein Film-Set ist so etwas wie eine Singlebörse. Die Regisseure präsentieren einem den potenziellen Partner quasi auf dem Silbertablett, und der trifft in der Regel - immerhin reden wir über Hollywood-Stars - natürlich auch den jeweiligen Geschmack. Damit werden den Promis zugleich zwei entscheidende Punkte erspart, an denen die Partnersuche beim Normalsterblichen oft scheitert: Optische Kriterien sowie nervige Dates und Flirt-Versuche. Wenn es sich dann noch um einen Liebesfilm handelt, ist eine Romanze zwischen den zwei Darstellern eigentlich so gut wie vorprogrammiert, denn mal ehrlich, bei einer Hollywood-mäßig inszenierten Lovestory kommen wohl unweigerlich Gefühle auf. Warum aber geht es bei den einen komplett in die Hose, während andere auf alle Zeit ein glückliches Paar bleiben? Dieser Frage möchten wir einmal auf den Grund gehen.
Miley Cyrus (20) und Liam Hemsworth (23), Kristen Stewart (23) und Robert Pattinson (27), Vanessa Hudgens (24) und Zac Efron (25) - drei Paare, die sich am Set kennenlernten und früher oder später an dem Versuch einer Beziehung scheiterten. Ganz anders sieht es wiederum bei Vorzeige-Paaren wie Brad Pitt (49) und Angelina Jolie (38) oder auch Ben Affleck (41) und Jennifer Garner (41) aus. Auf den ersten Blick unterscheiden sie sich besonders im Bezug auf ihr Alter von den Negativ-Beispielen.
Als es zwischen Brad und Angelina am Set von "Mr. und Mrs. Smith" knisterte, waren beide schon erwachsene Menschen und erst recht gestandene Stars. Hingegen war Miley Cyrus gerade einmal 17 Jahre alt, als sie sich in ihren Co-Schauspieler Liam verliebte. Ein schwieriges Alter, besonders für einen einstigen Kinderstar. Während Angelina oder Jennifer also schon mitten im Leben standen, als sie ihre Partner kennen lernten, befand sich Miley, wie auch Vanessa Hudgens oder Kristen Stewart am typischen Wendepunkt, den jeder Teenie-Star einmal erreicht: Dem Übergang vom Kinder- zum Erwachsenen-Image, eine Art Karriere-Pubertät, die viele Veränderungen mit sich bringt. Nicht gerade der beste Zeitpunkt, um den potenziellen Partner fürs Leben zu finden.
Die fortgeschrittene Reife im Beruf bringt natürlich mit sich, dass die suggerierte Romantik einer Liebesszene am Set irgendwann ihren Zauber verliert. Man wird mit der Zeit professioneller, entwickelt eine Distanz zur Arbeit und kann die Gefühle, die dabei möglicherweise aufkommen, besser einschätzen. So hielt die Liebe zwischen Kristen Stewart und Robert Pattinson zwar lange genug, um völlig leugnen zu können, dass auch unabhängig vom Job etwas zwischen den beiden war, doch ob die Dauer der Beziehung am Ende vielleicht doch nur den anhaltenden gemeinsamen Dreharbeiten geschuldet war, werden wir nie herausfinden.
Darüber hinaus ist da auch noch der Druck durch die Fans, die sich natürlich nichts lieber wünschen, als ihre Film-Paare auch im wahren Leben vereint zu sehen. Während reifere Stars sich davon längst nicht mehr beeindrucken lassen, dürfte diese Erwartungshaltung an der jüngeren Generation nicht ganz wirkungslos vorbei gehen.
Insgesamt verdanken viele Promi-Paare, besonders die jüngeren darunter, ihr Bestehen wohl ganz anderen Faktoren als der tatsächlichen Zuneigung zum Partner. Denn nur, wenn diese tatsächlich gegeben und nicht nur von Hollywood inszeniert, oder gar dem Teenie-Gefühlschaos und dem Druck von außen zuzuschreiben ist, kann eine Set-Liebe Zukunft haben. Und natürlich bestätigen Ausnahmen die Regel, aber die Vergangenheit hat gezeigt: Das ist zumeist nur bei reiferen Paaren der Fall.