Jackass: Ist Knoxville als "Bad Grandpa" lustig?
Eine Zauber-Session entlarvt die "neue" Jackass-Philosophie. Ein als alter Opa verkleideter Johnny Knoxville (42) flirtet mit einer nichts ahnenden Passantin. Ein Zaubertrick gelingt - "hihihi". Da sagt der Jackass-Star "ich hab was für dich", greift sich in den Schritt, fummelt elend lange in seiner Hose herum. Und was zeigt er ihr? Einen herbeigezauberten Blumenstrauß!
Ein Ekel-Comedy-Star wird erwachsen: In Jackass 3D hätte er seinen Puller rausgeholt und losgepinkelt. Morgen kommt "Jackass presents Bad Grandpa" in die deutschen Kinos - ein "Opa Enkel"-Roadmovie, vor dem sich keiner fürchten muss. Der typische Jackass-Fäkalhumor lässt sich zwar nicht ganz verheimlichen. Trotzdem haben Knoxville und Produzent Jeff Tremaine schon im Interview mit Promiflash verraten, mit ihrem neuesten Film den (weiblich geprägten) Mainstream ansprechen zu wollen wie niemals zuvor!
Die Story (ja, dieser Jackass-Film hat eine Story!) ist schnell erklärt: Irving Zisman (gespielt von Johnny Knoxville als kaum wiederzuerkennendem Opa) muss seinen Enkel Billy (Jackson Nicoll) zu seinem Vater bringen, weil Billys Mama wegen Drogenmissbrauchs in den Knast muss. Billys Papa steht seiner Mama in Sachen missratener Lebensstil in nichts nach. Dennoch: Für einen Wochenlohn von 600 Dollar würde er seinen Sohn aufnehmen. Opa und Enkel machen sich auf eine lange Reise durch die Staaten - und erleben lauter lustige Dinge.
Dass Johnny Knoxville "Bad Grandpa" im wahren Leben dreht - und zwar für sämtliche Passanten unangekündigt, hat einen Vor- und einen Nachteil. Gut: Die Reaktionen auf die Gags sind echt, die manchmal -sehr- skurrile Gag-Umgebung allein ist manchmal schon lustig. Es ist äußerst spannend zu sehen, wie die amerikanische Hausfrau in einer riesigen Fabrik-Halle mit hunderten vollschlanken Kolleginnen Bingo spielt. Und wie schräg es auf einer US-Modenschau für Siebenjährige zugeht, ist schon sehenswert, bevor einer der Jackass-Protagonisten in der Szenerie auch nur einen Finger gekrümmt hat. Nicht so gut: Die Gags zünden so, wie im wahren Leben eben Dinge zünden, wenn man nur einen einzigen Versuch hat.
Und auch wenn der Film - ein Novum in der Jackass-Geschichte - stellenweise durch seine Opa-/Enkel-Beziehung sogar anrührt, müssen auch die alten Freunde des ordinären Formats nicht ganz auf alte Gags verzichten. Es wird immerhin - ACHTUNG SPOILER - fünfmal gepupst.
Fazit: Ein überraschend warmherziger Jackass-Film mit einigen Höhen, wenn der Film so richtig in die schrägen Eigenarten der amerikanischen Gesellschaft eintaucht. Dass der Film einige Längen hat, ist wohl auch ein wenig dem "Wir-drehen-im-echten-Leben"-Genre geschuldet. Auf jeden Fall tut "Bad Grandpa" nicht weh.
Was die Darsteller selbst zum neuen Film und seinen Herausforderungen zu erzählen haben, seht ihr in dieser "Coffee Break"-Folge:
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