Nun also doch: TV-Kameras beim Pistorius-Prozess
Das Medien-Interesse an seinem Fall ist riesengroß: Vor einem halben Jahr wurde der südafrikanische Leichtathlet Oscar Pistorius festgenommen, nachdem seine Freundin Reeva Steenkamp tot in der gemeinsamen Villa aufgefunden worden war. Pistorius steht seitdem unter Mordverdacht, hat auch zugegeben, seine Freundin erschossen zu haben - jedoch laut eigener Aussage versehentlich, weil er sie für einen Einbrecher gehalten hatte. Der Sturz des einstigen Paralympics-Helden mit den Beinprothesen, der mehrfach Gold gewann, zieht natürlich auch jede Menge TV-Sender in den Gerichtssaal. Oscar Pistorius wehrte sich über seinen Anwalt gegen eine Live-Übertragung der Verhandlung. Doch jetzt hat das zuständige Gericht entschieden: Der 27-Jährige muss sich den Kameras stellen.
Demzufolge werden TV-Kameras in dem Gerichtssaal, in dem Pistorius sich der Mordanklage stellen muss, erlaubt sein. Laut Washington Post erklärte ein Richter des zuständigen Gerichtshofs: "Die Vorgänge bei Gericht sind öffentlich, und dem muss auch Rechnung getragen werden." Jedoch wurden Grenzen für die Berichterstattung festgesetzt. Nur drei Kameras werden in dem Raum erlaubt sein - und das ohne Kameraleute, also ferngesteuert. Außerdem wird es zwei Fotografen in dem Gerichtssaal geben. Um die Persönlichkeitsrechte der Verhandlungsteilnehmer weitgehend zu wahren, werden keine Nah-Aufnahmen der anwesenden Personen erlaubt sein. Des weiteren darf Pistorius' Aussage nicht gefilmt werden.
Im dem Prozess, der am 3. März beginnt, wird sich zeigen, ob die vorliegenden Beweise den Mordverdacht gegen den einstigen Olympia-Sprinter erhärten, oder doch nicht ausreichen. Sollte Pistorius des Mordes überführt werden, droht ihm eine Haftstrafe von bis zu 25 Jahren.