Nachbar von Pistorius sagt zu seinen Gunsten aus
Zwei Wochen lang wurde die Verhandlung im Fall des wegen Mordes angeklagten Oscar Pistorius (27) und der verstorbenen Reeva Steenkamp (✝29) unterbrochen, am Montag nun wurde der Prozess im Gericht von Pretoria fortgesetzt. Inzwischen munkelte man, dass Pistorius, dessen Glaubwürdigkeit seit dem furchtbaren Unglück im Februar des vergangenen Jahres immer wieder angezweifelt wurde, spezielle Schauspielstunden genommen hatte, um vor dem Richter den Betroffenen zu mimen. Die Beweislage sprach bisher eine Sprache zu Ungunsten des Angeklagten. Doch nun hat die Aussage eines Nachbarn von Pistorius eine neuerliche Wende gebracht: Der Mann will bezeugen können, dass Pistorius ehrlich betroffen war, als er merkte, dass er seine Liebste erschossen hatte.
Das könnte man nämlich als eindeutigen Hinweis darauf interpretieren, dass die Tat des Paralympics-Stars ungewollt war, es sich dementsprechend nicht um einen Mord handeln kann. So sagte Johan Stander laut Radar Online: "Oscar flehte mich an ' Johan, bitte, bitte, bitte, komm zu meinem Haus! Bitte. Ich habe Reeva erschossen. Ich dachte, sie wäre ein Einbrecher. Bitte, komm schnell!" Als er und seine Tochter dann am Tatort angelangt seien, sei Pistorius "innerlich zerissen" und "in tiefer Trauer" gewesen, er hätte "ununterbrochen geweint". Deswegen ist sich Stander sicher, dass alles tatsächlich nur ein tragischer Schicksalsschlag war - diese Aufgewühltheit hätte niemand so perfekt inszenieren können: "Ich habe an diesem Morgen die Wahrheit gesehen - ich sah sie und ich fühlte sie."
Pistorius habe zu Gott gebetet, dass er ihm helfen möge. Nach Aussage seines Nachbarn war der Sportler verzweifelt ob seiner Tat, wusste überhaupt nicht mehr, wohin mit sich: "Es ist wirklich ganz schwierig zu beschreiben."
