Otto Warmbier (†): Wie schlimm wurde er wirklich gefoltert?
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Otto Warmbier (†): Wie schlimm wurde er wirklich gefoltert?

- Promiflash Redaktion
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Was ist in Nordkorea wirklich mit Otto Warmbier (✝22) passiert? Nachdem der US-Student aus seiner anderthalbjährigen Inhaftierung im Wachkoma liegend zurück in seine Heimat überführt worden war und dort schließlich an einem Herzstillstand verstorben ist, fragt sich die Öffentlichkeit: Wurde Warmbier in der Haft gefoltert? Auch wenn keine Spuren am Körper des jungen Mannes gefunden worden sind, vermuten Ärzte, dass dies der Fall war. Ein ehemaliger Gefangener sprach nun über die grausamen Methoden, die in den Arbeits- und Straflagern in Nordkorea angewandt werden.

Die Geschichte der nordkoreanischen Behörden, Otto Warmbier sei aufgrund einer Lebensmittelvergiftung und der Einnahme eines Schlafmittels ins Wachkoma gefallen, klingt für Experten wenig plausibel. Viel eher vermuten sie, dass der besorgniserregende Gesundheitszustand, in dem der Tourist aus seiner Haft entlassen wurde, auf Foltermethoden zurückzuführen ist. Laut ABC News stellten Ärzte einen schweren Hirnschaden bei Warmbier fest. DongHyuk Shin (34) wurde in einem nordkoreanischen Straflager geboren und lebte dort bis zu seiner Flucht im Jahr 2005. Mutter und Bruder wurden in den Lager gehängt, er selbst mehrfach gefoltert. Gegenüber Bild Online äußerte der Autor des Buchs "Flucht aus Lager 14" seine schlimmen Vermutungen: "Ich habe keine Zweifel daran, dass Otto Warmbier gefoltert wurde. Sie können viele verschiedene Arten von Folter benutzt haben, die nicht unbedingt am Körper sichtbar sind, zum Beispiel Waterboarding. Sie könnten seinen Kopf mit einem Handtuch oder einem Stoff bedeckt haben und ihn dann mit Wasser begossen haben, was dazu führt, dass man fast erstickt und das Bewusstsein verliert. Sie könnten auch immer wieder seinen ganzen Körper ins Wasser gedrückt haben, was die Sauerstoffversorgung in seinem Kopf unterbricht.”

Tatsächlich vermuten Ärzte, dass entweder ein durch Folter entstandener Herzinfarkt oder eben Erstickungsversuche zur Sauerstoffunterversorgung des Hirns geführt haben. Er wisse nicht, ob man mit ausländischen Inhaftierten anders umgehe als mit einheimischen, so Shin. “Vielleicht wollten sie, dass Otto leidet, aber ich glaube nicht, dass ihnen klar war, er könne das Bewusstsein komplett verlieren und eventuell sterben. Wäre er einer ihrer eigenen Leute gewesen, wie ich es war, dann hätten sie die schlimmsten Arten körperlicher, geistiger und emotionaler Folter angewandt.” Otto Warmbier ist am Donnerstagmittag in seiner amerikanischen Heimat Wyoming beigesetzt worden.

Eine brennende Kerze
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