Erfolgs-Paradox: Darum MUSSTE die Kelly Family zerbrechen!
Konnte es gar nicht anders kommen? 30 Jahre lang war die Kelly Family eine untrennbare Einheit. Die musikalische Großfamilie eroberte erst die Herzen der Passanten bei Straßenkonzerten und begeisterte schließlich Massen in Stadien. Eine traumhafte Erfolgsgeschichte, die wohl doch nur auf eine Weise enden konnte – mit dem Auseinanderbrechen der Band!
Chart-Hits, kreischende Teenie-Fans, ausverkaufte Hallen und Preise über Preise – endlich war die Kelly Family 1994 da angekommen, wo sie hinwollte. Die neun Geschwister hatten allerdings die Schattenseiten des Ruhms unterschätzt. Auf VOX verrät Jimmy Kelly (46): "Wie sagt man? 'Pass auf, was du dir wünschst, vielleicht bekommst du es auch.' Wir wollten den Erfolg, hatten aber nicht verstanden, was er bedeuten würde."
Die Kelly Family wurde zum Mega-Hype, weil sie sich von anderen Bands abhob. Die Musiker agierten unabhängig von Plattenlabels und gründeten eine eigene Firma, standen für Familienwerte und liebten ihre Freiheit. Doch all das hielt dem Druck, den öffentlichen Erwartungen gerecht zu werden, nicht stand. Vor allem Angelo Kelly (35) hatte ein Schlüsselerlebnis: "Ich kam von der Bühne runter und hatte keine Ahnung, was gerade überhaupt passiert war. Dann habe ich gemerkt, ich konnte mich kaum an Momente des ganzen letzten Jahres erinnern. Ich wurde fast ein Zombie. Ich habe mir geschworen, dass ich das nie wieder erleben möchte."
Patricia Kelly (48) berichtet in der Dokumentation "Die Kelly Family – Die Geschichte einer außergewöhnlichen Familie": "Wir hatten hart dafür gearbeitet, aber nicht damit gerechnet, dass es solche Ausmaße annehmen würde." Plötzlich mussten die Geschwister Unmengen an Terminen einhalten – sie spielten 300 Konzerte pro Jahr, zum Teil zwei an einem Tag. Es bedeutete auch, Unmengen an Geld zu verwalten, per Privatjet zu reisen und sich rund um die Uhr von Security begleiten zu lassen. All das stand im Konflikt zu ihrer Lebensphilosophie. Das Resultat: Die Kelly Family löste sich Anfang des Jahrtausends auf! Erst rund 13 Jahre später feierten sechs der ursprünglich neun Band-Mitglieder endlich ihr Comeback.