Zentralrat der Juden zu Farid Bangs & Kollegahs ECHO-Nomi
Die Diskussionen über die diesjährige ECHO-Verleihung nehmen kein Ende! Kollegah (33) und Farid Bang (31) wurden in gleich zwei Kategorien nominiert, doch anschließend musste erstmal der
der Ethikbeirat des Musikpreises tagen – und ihre Lyrics auf antisemitische Inhalte überprüfen. Zwar entschieden sich die sieben Mitglieder gegen einen Ausschluss der oft skandalträchtigen Deutschrapper, aber nicht alle können diese Entscheidung akzeptieren: Jetzt schaltete sich der Zentralrat der Juden ein!
"Mein Körper definierter als von Auschwitzinsassen“, lautet die kontroverse Textzeile, die die Gemüter spaltet: augenscheinlicher Antisemitismus oder Freiheit der Kunst? Bild sprach mit dem Präsidenten des Zentralrats der Juden über das Album "Jung, brutal, gutaussehend 3". Für Dr. Josef Schuster ist die Nomierung der beiden Battle-Rappern aufgrund ihrer Texte unverständlich: "Während wir von Zuwanderern fordern, dass sie unsere Werte akzeptieren, werden in solchen Liedern Gewalt und Intoleranz gepriesen.“ Schuster findet allerdings auch mehr als diese eine Songzeile der Musiker bedenklich: "Auf dem Album finden sich gewaltverherrlichende Texte, die sich auch auf das Attentat am Berliner Breitscheidplatz beziehen."
Andere Stimmen verweisen auf die besonderen Eigenschaften verschiedener Kunstformen. So hatte Echo-Geschäftsführerin Rebecca Heinz zuvor gegenüber der Zeitung Stellung zur Nominierung genommen. Sie erklärt, müsse man im Blick behalten, dass die Songs im Rahmen eines Battle-Raps geschaffen wurden – und für diese musikalische Ausdrucksform seien Grenzüberschreitungen ein übliches Stilmittel.