"13 Reasons Why": 2. Staffel wird von Kritikern zerfetzt!
War es ein Fehler, die Serie Tote Mädchen lügen nicht (Original: "13 Reasons Why") fortzusetzen? Anfang Mai startete die zweite Staffel des Highschool-Dramas bei Netflix und fesselte etliche junge Fans an die Fernseh- oder Laptop-Bildschirme. In den neuen Folgen geht es maßgeblich um die Aufklärung des Selbstmords von Hannah Baker (Katherine Langford, 22). Weil ihre Mutter Olivia (Kate Walsh, 50) die Schule für die Tat verantwortlich macht und verklagt, wird es für die Mitschüler der verstorbenen Brünette ernst. Vor Gericht müssen sie die schrecklichen Ereignisse der Vergangenheit noch einmal durchleben und das ein oder andere düstere Geheimnis wird aufgedeckt. Von Kritikern werden sämtliche Handlungsstränge jetzt aufs Übelste zerrissen.
Achtung, Spoiler!
Sexuelle Gewalt, Mobbing, geplanter Amoklauf – auch die neuen Folgen der weltweit gehypten Serie sorgen für Aufruhr und sind voll mit kritischen Themen. Tyler (Devin Druid) beispielsweise gilt jahrelang als Außenseiter und sucht in seiner Freizeit Zuflucht in Waffen. Nach einem heftigen Übergriff seiner Mitschüler dreht er durch und macht sich beladen mit Munition und schwerem Geschütz auf, um den Schulball zu stürmen und Rache zu üben. Für den New Zealand Herald, die auflagenstärkste Tageszeitung in Neuseeland, eine viel zu überladende Darstellung eines potenziellen Amokläufers: "Es bleibt unfassbar unnötig und unverantwortlich. Es ist düster und deprimierend, unheimlich grafisch und verherrlichend, wenn es um die Behandlung von Waffen und Rachegeistern geht."
Auch das Online-Magazin Brightest Young Things findet die Handlung viel zu hart und fahrlässig: "Die zweite Staffel ist noch problematischer als die erste. Wie eine Art Großbrand, der sich rasend schnell auf Gebäude ausbreitet und ein riesiges, feuriges Durcheinander hinterlässt." Gemeint ist: Vor allem für depressive oder gefährdete Zuschauer könnte der Konsum drastische Folgen wie heftige Gefühlsschwankungen oder lebensgefährliche Gedankengänge haben. USA Today kritisiert daher die Herangehensweise: "Es ist nicht das ernste Thema an sich, das nicht erneut hätte betrachtet werden dürfen, sondern die ganze Handlung."
Schon für die erste Staffel der Serie kassierten Produzentin Selena Gomez (25) und ihr Team reichlich Kritik. Es hieß, die Selbstmord-Szenen seien zu heftig dargestellt und könnten bei psychisch labilen Zuschauern Nachahmungsgedanken hervorrufen.
Sind Sie selbst depressiv oder haben Sie Suizid-Gedanken? Dann kontaktieren Sie bitte umgehend die Telefonseelsorge (www.telefonseelsorge.de). Unter der kostenlosen Hotline 0800-1110111 oder 0800-1110222 erhalten Sie anonym und rund um die Uhr Hilfe von Beratern, die Auswege aus schwierigen Situationen aufzeigen können.