Mesut Özil: Deshalb singt er die Nationalhymne nicht mit
Am vergangenen Sonntag startete auch Deutschland mit dem Auftaktspiel in die Fußball-Weltmeisterschaft 2018. Vor dem Anpfiff reihten sich Jogis Jungs wie vor jedem Spiel üblich auf dem Feld auf, um gemeinsam die deutsche Nationalhymne zu singen. Dabei singen nicht alle mit – eine Szene, die schon seit Jahren die Gemüter bewegt. Einer der Kicker, die ihre Lippen nicht bewegen, ist Mesut Özil (29). Der Mittelfeld-Star hat jetzt erklärt, warum er schweigt.
Der deutsche Nationalspieler mit türkischen Wurzeln vollzieht vor jedem Match nämlich sein ganz eigenes Ritual – sein Glaube soll ihn stärken! "Während die Hymne gespielt wird, bete ich. Und ich bin sicher, dass diese Einkehr mir und damit auch meiner Mannschaft Kraft und Zuversicht gibt, um den Sieg nach Hause zu fahren", verriet Mesut im WM-Magazin Mission Titelverteidigung aus der Reihe Fußball-Gold. Das türkische Gebet wiederholt der 29-Jährige meist zusätzlich auch nur kurz vor Spielbeginn.
Dieser persönliche Ritus hat für Mesut eine lange Tradition: "Schon als kleiner Junge habe ich vor Spielen auf dem Fußballplatz gebetet. Und so halte ich es bis heute bei." Dass es dafür oft Kritik von den Fans gibt, bedauert er: "Ich finde es schade, wenn ich oder ein Mitspieler dafür verurteilt werde – denn ich bin sicher, dass die meisten Leute gar nicht wissen, warum nicht jeder lauthals mitsingt". Jetzt wissen es ein paar mehr...
Übrigens: Vor dem WM-Finale 1974 der Deutschen gegen die Niederlande sang kein einziger Nationalspieler die Hymne mit.