In 3. Statement: Mesut Özil tritt als Nationalspieler zurück
Mehrere Wochen hielt sich der Fußballer Mesut Özil (29) damit zurück, sich zu einem Foto mit dem türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan (64) zu äußern. Das Bild sorgte in der Sportwelt für viel Kritik und soll der deutschen Elf bei der WM die Begeisterung fürs Kicken genommen haben. Nach zwei ausführlichen Statements im Netz, in denen er sich zu Medien, Sponsoren und seinen Gedanken hinter dem Präsidenten-Foto äußerte, veröffentlichte er nun einen dritten Text, in dem er sich erklärte. Schließlich verkündete er darin jetzt auch seinen Rücktritt aus der deutschen Nationalmannschaft.
"Die Art, wie ich vom DFB und vielen anderen behandelt wurde, hat mich dazu gebracht, das T-Shirt der deutschen Nationalmannschaft nicht länger tragen zu wollen", verkündete der 29-Jährige auf Twitter. In seinen Augen wurden alle Erfolge der Mannschaft, zu denen er beigetragen habe, vergessen. Zudem sei es für ihn nicht akzeptabel, dass Personen mit rassistischen und diskriminierenden Hintergründen in der größten Fußballföderation der Welt vertreten sind.
Natürlich habe der Spielmacher lange gebraucht, um diesen Entschluss zu fassen. Trotzdem sei er sich nun sicher, das Team vorerst verlassen zu wollen: "Mit schwerem Herzen und nach langer Überlegung werde ich wegen der jüngsten Ereignisse nicht mehr für Deutschland auf internationaler Ebene spielen, so lange ich dieses Gefühl von Rassismus und Respektlosigkeit verspüre." Der Stolz und die Aufregung, die er sonst beim Tragen des deutschen Trikots gefühlt habe, sei inzwischen verschwunden. Abschließend fügte er hinzu: "Wenn hochrangige DFB-Beamte [...] meine türkischen Wurzeln nicht respektieren und mich zu Zwecken politischer Propaganda benutzen, reicht es mir."