"Wie Drehbuch"? Zuschauer diskutieren wild über MJ-Doku
Am Samstag wurde die kontroverse Dokumentation über Michael Jackson (✝50) erstmals im deutschen Fernsehen ausgestrahlt. In "Leaving Neverland" erinnern sich die Protagonisten und angeblichen Opfer Wade Robson (36) und James Safechuck sowie ihre Familien an die Geschehnisse vor über dreißig Jahren. Nach rund drei Stunden der insgesamt vierstündigen Doku bilden sich bei den Zuschauer bereits erste Meinungen über den Streifen: Viele empfinden die Erzählungen der Hauptdarsteller unglaubwürdig – andere sind hingegen sehr ergriffen.
Schon von Anfang an stößt einigen Fernsehzuschauern auf, dass Wade und James angeblich zu "euphorisch" über Michael und den Luxus, mit dem er sie überhäuft habe, und dagegen zu "trocken" über den angeblichen Missbrauch sprechen. "Ohne es zu werten, weil man es nicht weiß... Aber das Verhalten der Protagonisten hier ist für mich sehr merkwürdig", "Die zwei Interviewpartner zeigen null Scham, kein sorgenvoller Ton, absolut neutral ist die Schilderung, was angeblich passiert ist. Kein Trauma, keine Schuldgefühle" und "Bis zur Doku hätte ich sogar geglaubt, dass an den Gerüchten was Wahres dran sei, aber wie der grad versucht mit diesem ekelhaften Grinsen in der Fresse ne Träne rauszuquetschen... und dann noch den Kopf schüttelt, aber trotzdem keine Träne kommen will...", beobachten Twitter-User. Ebenso empfinden viele das Verhalten der Familien als verdächtig. "Dafür, dass ihr Sohn (womöglich) missbraucht wurde, redet seine Mutter aber recht trocken darüber", "Ich frage mich, warum die Familien bzw. die Mütter der Opfer voller Euphorie und Stolz über ihn reden?", "Genau so die Oma. Sie erzählt mit einem Lächeln im Gesicht von Michael." Eine weitere Tatsache, die Zweifel in den Zuschauern weckt, ist der Detailreichtum: "So detaillierte Aussagen, klingt, wie ein Drehbuch."
Festzuhalten ist aber auch, dass wiederum zahlreiche Zuschauer der Doku glauben schenken, mitfühlen und Partei für die mutmaßlichen Opfer ergreifen. "Man kann glauben, was man will, aber Fakt ist: Es ist nicht normal, dass ein erwachsener Mann die ganze Zeit von kleinen Jungs, die nicht seine Kinder sind, umgeben ist und Händchen hält", schildert ein Nutzer seine Gefühle – ein anderer User kann hingegen die Kritiker nicht verstehen: "Unabhängig davon, ob ihr der Meinung seid, dass die Dokumentation der Wahrheit entspricht oder nicht, sie zeigt, wie wichtig es ist, sich dem Thema Missbrauch anzunehmen. Denn das, was hier beschrieben wird, passiert weltweit immer und immer wieder.“