Nach zwei Jahren: "Tote Mädchen lügen nicht"-Suizid zensiert
Vor über zwei Jahren hatte Tote Mädchen lügen nicht auf Netflix Premiere gefeiert. Die Geschichte über den Suizid von Hannah Baker (Katherine Langford, 23) hatte nicht nur die Zuschauer in ihren Bann gezogen – sondern auch viele Kritiker auf den Plan gerufen. Einer der Vorwürfe: Die Szene, in der sich die Schülerin das Leben nimmt, sei zu drastisch und detailliert. Genau diese Aufnahmen wurden jetzt von Netflix aus der Sendung entfernt!
Wie das Streamingportal in einem Twitter-Statement bekannt gab, wurde die rund dreiminütige Szene überarbeitet. Auf Anraten von medizinischen Experten hätten sich die Verantwortlichen und die Produzenten dazu entschieden, den Selbstmord von Hannah anders auf die Bildschirme zu bringen. "Unsere kreative Absicht, die hässliche, schmerzhafte Realität des Selbstmordes in der ersten Staffel so detailliert darzustellen, bestand darin, die Wahrheit über den Horror einer solchen Tat zu zeigen und sicherzustellen, dass niemand sie jemals nachahmen möchte", begründete Netflix die Entscheidung, den bewegenden Moment überhaupt erst so explizit in die Sendung aufzunehmen.
"Wir haben von vielen jungen Menschen gehört, dass 'Tote Mädchen lügen nicht' sie dazu ermutigt habe, über schwierige Themen wie Depressionen und Suizid zu sprechen und sich Hilfe zu suchen – oft zum ersten Mal", erklärte der Streaming-Anbieter weiter und betonte, dass alle die anhaltende Debatte rund um die Sendung auch vor dem Start der dritten Staffel, die im Oktober veröffentlicht werden soll, im Auge behalten hätten.
Sind Sie selbst depressiv oder haben Sie Suizid-Gedanken? Dann kontaktieren Sie bitte umgehend die Telefonseelsorge (www.telefonseelsorge.de). Unter der kostenlosen Hotline 0800-1110111 oder 0800-1110222 erhalten Sie anonym und rund um die Uhr Hilfe von Beratern, die Auswege aus schwierigen Situationen aufzeigen können.